Das Hallenbad hat er auch im Auge Sportmediziner will Bowlingbahn ersteigern und zum Reha-Zentrum umbauen

Von Maximiliane Rüggeberg
 Foto: red

Neue Pläne für den oberen Stock des Maintalcenters: Sportmediziner Qerim Shkreli will mit zwei Kollegen den Komplex kaufen und ein Reha-Zentrum daraus machen. Dafür möchte er bis zu einer halben Million Euro in die Hand nehmen. Und Interesse am maroden Bernecker Schwimmbad hat er auch. Bürgermeister Jürgen Zinnert ist begeistert und sieht die Stadt schonen einen Schritt weiter auf dem Weg zum Präventionsstandort.

 
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Im Oktober 2010 musste die Bowlingbahn dicht machen – wegen unerfüllter Brandschutzauflagen. Einen zweiten Rettungsweg und eine Feuermeldeanlage konnten die Betreiber nicht bezahlen. Seit vier Jahren läuft das Zwangsversteigerungsverfahren. Bislang ohne Erfolg. Deshalb bekommt Shkreli die Räume vielleicht zum Schleuderpreis. 21.000 Euro hat der 54-Jährige bei der Zwangsversteigerung für die alte Bowlingbahn mit Gastronomiebereich, die ehemalige Diskothek und das Fitnessstudio im zweiten Stock geboten. Wert sind die rund 2000 Quadratmeter Fläche laut Gutachten des Gerichts 437.000 Euro.

Ein riesiger Unterschied. Deshalb hat der Sportmediziner den Zuschlag auch noch nicht bekommen. Das Gericht will vorher Rücksprache mit Gläubigern und Schuldnern halten. Viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr: Vier Versuche, die Räume zu verkaufen, schlugen bereits fehl. Laut vorsitzender Richterin darf es nur fünf Termine geben. Die Chancen, dass der 54-Jährige die Räume für sein Reha-Zentrum bekommt, stehen also gut. „Und wenn das Geld nicht reicht, legen wir auch noch was drauf“, sagt er.Wir, das sind neben Shkreli noch seine beiden Kollegen Isuf Alrifi und Naim Kelmendi, ebenfalls Sportmediziner. Sie haben ein Budget von 500.000 Euro zur Verfügung. Weil die Räume aber noch umgebaut werden müssen, soll der Kaufpreis möglichst niedrig sein.

Schwimmbad geht nicht

Geplant ist das Reha-Zentrum vor allem für Menschen, auch Sportler, die nach einer Operation längere Zeit behandelt werden müssen. Das Angebot für langfristige Therapien ist noch zu gering, sagt Shkreli. Am liebsten hätte er auch noch ein Schwimmbad in seinem Reha-Zentrum. Weil das aber nicht geht, hat der 54-Jährige schon das marode Hallenbad in der Innenstadt ins Auge gefasst. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir es kaufen“, sagt er. Konkret ist das aber noch nicht geplant. In Bad Berneck ist der Sportmediziner mit seiner Idee jedenfalls herzlich willkommen. „Ich bin natürlich begeistert!“, sagt Bürgermeister Jürgen Zinnert (SPD).

Ein Reha-Zentrum sei eine gute Ergänzung zum Sanitätshaus Martin. Und es passe hervorragend zum Gesamtkonzept der Stadt, die sich zum Gesundheits- und Präventionsstandort entwickeln will. „Passt quasi wie die Faust aufs Auge“, sagt Zinnert. Beim Hallenbad hat er allerdings Bedenken: „Das ist eigentlich kaum wiederbelebbar.“ Zinnert findet den Plan, das Bad zu einem Therapiebad umzubauen, zwar gut, „aber dafür müsste es schon kernsaniert werden.“ Ob das Budget der drei Sportmediziner dafür ausreicht, möchte er nicht beurteilen. „Kommt drauf an, was sie vorhaben.“ Ob Shkreli den Zuschlag für den oberen Stock des Maintalcenters erhält, entscheidet sich am 12. März. Um 11.30 Uhr wird am Amtsgericht die Entscheidung bekanntgegeben.

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