Finanzierung: Die vielleicht kühnsten Überlegungen kamen bei der Frage der Finanzierung des Tourismus im Allgemeinen und der TMO im Besonderen. Zusätzliche Kommunen als TMO-Gesellschafter wurden kritisch gesehen, hier sollten eher Werbekooperationen angestrebt werden. Offen war man aber, einzelne Betreiber in den Gesellschafterkreis (bisher nur die vier Ochsenkopfkommunen) zuzulassen. Dies würde bedeuten, dass Unternehmer die TMO direkt mitfinanzieren, im Austausch aber auch Mitspracherecht hätten. Angestrebt wird eine Erhöhung der Fremdmittel, also die finanzielle Beteiligung von Hoteliers und Gastronomen an den Werbekosten. Auf Ebene der TMO schwankt diese Quote derzeit zwischen 40 und 80 Prozent, abhängig etwa davon, ob es einen neuen Vermieterkatalog mit bezahlten Einträgen gibt.
Infrastrukturelle Entwicklung: Dieses Thema wurde vertagt und soll Gegenstand eines eigenen Treffens sein.
Bisherige Konzepte: Im Rahmen der ISEK hat ein Planungsbüro vor fünf Jahren ein Konzept erstellt, das sich auf 28 Seiten auch dem Tourismus widmet. Viele der darin angeschnittenen Themen sind umgesetzt wie Mobilität (Kooperation mit VGN und BEX), Bekanntheitsgrad (Ochsenkopfkamera, Autobahnschild), Events (Gipfelfest, DSV-Opening), Zertifizierung Service Q, Umsetzung Rollerbahn und Wildpark; andere harren noch der Vertiefung (Themenstrategie). Während beispielsweise die Entwicklung Bischofsgrüns zum Wanderzentrum fortgeschritten ist, ist der Ort nicht „das“ Kräuterdorf geworden wie etwa Nagel, obgleich es zahlreiche Angebote auf diesem Feld gibt. Auch das Thema „Mystisch-Kraftvoll-Heilsam“ hat bisher keine Umsetzung gefunden.
Uni-Studie: Die Universität, Abteilung Stadt- und Regionalentwicklung, soll unter Leitung von Prof. Manfred Miosga eine Konzeptstudie zum Tourismus am Ochsenkopf erstellen. Es soll Antwort auf die Fragen geben: Was ist da? Was braucht es? Wo soll es hingehen? Das Ergebnis soll im März 2016 vorliegen und öffentlich vorgestellt werden.
Aktuelle Tourismuszahlen: In den ersten zwei Monaten des Jahres zeigen im Fichtelgebirge die Tourismuszahlen nach oben, in der Fränkischen Schweiz nach unten. Im Januar und Februar kamen im Vergleich zu den Vorjahresmonaten 5,6 Prozent mehr Gäste ins Fichtelgebirge. In der Fränkischen Schweiz kamen 5,2 Prozent weniger Gäste. Grundlage sind die Daten aus Betrieben mit zehn und mehr Betten, die eine monatliche Meldefrist ans Statistische Landesamt haben.
Die Zahlen für die Ochsenkopfregion liegen höher, denn in den Zahlen des Fichtelgebirges sind auch die Zahlen aus den Städten Bayreuth und Hof enthalten; der im vergleich zum Vorjahr bessere Winter schlägt sich hier naturgemäß nicht in dem Maß nieder wie in den Wintersportorten des Fichtelgebirges. Für Januar und Februar 2015 steht - auf Basis der großen Betriebe, vergleich zu den Vorjahresmonaten - unterm Strich ein kräftiges Plus am Ochsenkopf im Buch: Bischofsgrün hat 6,5 Prozent mehr Übernachtungen, Fichtelberg 19,8 Prozent, Warmensteinach sogar 24,2 Prozent. Nur in Mehlmeisel beträgt das Minus 15,1 Prozent.
Für das gesamte Jahr 2014 steht in den Ochsenkopfkommunen insgesamt ein Minus in der Statistik. Die Zahlen werfen jedoch Fragen auf: Während das Landesamt zum Beispiel für Warmensteinach 7,3 Prozent weniger Übernachtungen ausweist, vermerkt die örtliche Statistik auf Basis der Meldescheine ein Plus von 4,4 Prozent. Mögliche Gründe: Kinder und Handwerker fließen möglicherweise nicht in die amtliche Statistik ein. Außerderm schätzt das Landesamt die Zahlen für die kleinen Betriebe lediglich.