Werner Kauper berichtete aus dem Heinersreuther Gemeinderat. Nach seinen Worten sind inzwischen fast alle der 40 Bauplätze vom Breiten Acker vergeben. Mit der Ausweisung von Baugebieten, so auch in Cottenbach, gelinge es, den Einwohnerrückgang im Ort aufzuhalten. Lobende Worte fand Kauper für die Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz.
Schon am Freitag beantwortete die Gesundheitsministerin die Fragen des Nordbayerischen Kuriers.
Junge Mediziner scheuen häufig das unternehmerische Risiko, eine Praxis zu gründen. Was will die Ministerin dagegen tun?
Melanie Huml: Mit unserer Niederlassungsförderung werden zum Beispiel Hausärzte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro unterstützt, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Auch allgemeine Fachärzte einschließlich Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendpsychiatern werden unterstützt. Konkret fördern wir bereits 394 Arzt-Niederlassungen.
Wie lassen sich die Arbeitsbedingungen von niedergelassenen Medizinern auf dem Land verbessern?
Huml: Die rechtlichen Rahmenbedingungen unseres Gesundheitswesens werden auf Bundesebene festgelegt. Die Handlungsspielräume der Staatsregierung sind daher sehr eingeschränkt. Gleichwohl setzt sich Bayern unter anderem über den Bundesrat im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren kontinuierlich für bessere Arbeits- und Versorgungsbedingungen in unserem Gesundheitswesen ein. Hierzu zählt vor allem, mehr Entscheidungsspielräume auf regionaler Ebene zu schaffen. Auch im Rahmen des von mir einberufenen Runden Tisches ’Ärztenachwuchs in Bayern’ wurde nach Wegen gesucht, die Attraktivität der Landarzttätigkeit wieder zu erhöhen.
Landärzte beklagen die ausufernde Bürokratie, die sie belastet.
Huml: Von Ärzten werden vor allem die Dokumentationspflichten sowie die Formularvielfalt genannt. Es sollte daher dringend geprüft werden, welche Dokumentationen zum Schutz der Patienten tatsächlich erforderlich sind – und was verzichtbar ist. Vieles, was in unserem Gesundheitswesen als übertriebene Bürokratie empfunden wird, wurde übrigens von den Ärzten und Krankenkassen selbst vereinbart – und nicht vom Gesetzgeber vorgeben. Auf Initiative des Gesundheitsministeriums wurde bereits bei der Kassenärztlichen Vereinigung eine Anlaufstelle Bürokratieabbau eingerichtet.
Welchen Beitrag können die Gemeinden leisten, um Ärzte zu gewinnen?
Huml: Kommunen können in vielfältiger Weise die Rahmenbedingungen beeinflussen, die für die Ortswahl des Arztes entscheidend sind. Dies geht von der Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche für den Partner über die Schul- und Kindergartenangebote bis zur Unterstützung bei der Suche einer Immobilie für die Arztpraxis und die Wohnung. Klar ist auch: Die Kommunen betreten hier Neuland und haben Beratungsbedarf. Genau da setzt das Beratungs- und Unterstützungsangebot unseres Kommunalbüros für ärztliche Versorgung an.
Was können die Krankenkassen tun, um die medizinische Versorgung auf dem Land zu verbessern?
Huml: Es ist Aufgabe der Krankenkassen, zusammen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen nach Lösungen für die bestmögliche ärztliche Versorgung im ganzen Land zu suchen. Dies ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Ärzten und Krankenkassen. Denn: Die anstehenden Herausforderungen können wir nur gemeinsam meistern.