„Ich finde das prima“, sagt Theo Reth aus Waldaschaff im Spessart über das blaue Banner. „Ich kann aber nichts damit anfangen und frage mich, warum es dort hängt.“ Zusammen mit seiner Frau Monika hat er eine Tagestour nach Kulmbach unternommen. Ob das Plakat vielleicht mit der Entscheidung zu tun hat, dass der Frankenwald nun wahrscheinlich doch kein Nationalpark werden soll? Auch der Spessart ist aus dem Rennen – darüber freuen sich die beiden Unterfranken. Entsprechend wären solche Dankesworte an den Ministerpräsidenten und das Kabinett schon nachvollziehbar. Dass es mit einem neuen Uni-Campus zusammenhängt, sei für den Beobachter ohne Vorwissen hingegen nicht zu erkennen, sagt Reth.
Ein Ehepaar aus Thüringen bricht sein Schweigen. Ihren Namen wollen die beiden nicht in der Zeitung lesen. Das Seehofer-Dankesplakat finden sie unmöglich. Zumindest sei Kulmbach nun um eine Touristenattraktion reicher, scherzen die Thüringer. Dass das Banner ausgerechnet an einem der vielen leer stehenden Häuser der Innenstadt angebracht ist, spreche wohl für sich.