Bei „Coworking Toddler“ in Berlin sollen sich professionelle Erzieherinnen um die Kinder kümmern. Geplant ist eine Vollzeitbetreuung. Die Mütter und Väter können in Kontakt mit dem Nachwuchs bleiben und zusammen Mittag essen.
Pieper am Schreibtisch
Eine Idee ist, dass ein Pieper am Schreibtisch den räumlich getrennt sitzenden Eltern Bescheid gibt, wenn ihr Kind sie braucht. Etwa sechs bis sieben Stunden Arbeit könnten für die Eltern möglich sein, schätzt Sandra Runge. Zur Zielgruppe gehören Selbstständige, Angestellte, die zu Hause im „Home Office“ arbeiten können, oder Firmen, die ihren Mitarbeitern einen familienfreundlichen Wiedereinstieg bieten wollen.
Noch ist das „Toddler“-Projekt in der Startphase, im Sommer soll es losgehen. Das pädagogische Konzept steht, die Immobiliensuche läuft noch. „Wir haben sehr viele Interessenten“, sagt Runge zur Resonanz. Kein Wunder: In den familienreichen Vierteln wie im Prenzlauer Berg wird Kinderbetreuung wohl mindestens genauso viel diskutiert wie der Wohnungsmarkt.
Zeigen, dass wir es können
Im Bayreuther Coworking-Projekt könnte sich Stemmler grundsätzlich auch Kinder vorstellen, aber nur eines oder zwei. „Für mehr sind wir zu klein.“ Aber viele Kinder und Eltern mit unterschiedlichen Erziehungsansichten auf einem Haufen, kann das gutgehen? . „Gewisse Regeln müssen einfach eingehalten werden“, sagt Runge. Für das Team hat das Projekt Potenzial, Filialen sind möglich. „Unser Ziel ist, in Berlin zu zeigen, dass wir es können“, sagt Runges Kollegin, Journalistin Juliane Gringer (34), die ihre knapp zwei Jahre alte Tochter Ava auf dem Schoß hat. Die kennt es schon, wenn die Mutter den Laptop vor ihr ausklappt.