Zur Erforschung des Coronavirus werden ab Sonntag Mediziner und Wissenschaftler bei 3000 zufällig ausgewählten Haushalten in München um Blutproben für eine breit angelegte Studie bitten. „Wir sind hier in Bayern, besonders in München, ein besonderer Hotspot. Die Zahlen sind besonders hoch“, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU).
Viele Infizierte spürten nichts von ihrer Infektion, sagte Professor Michael Hoelscher, Leiter der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Universität München. Daher sei davon auszugehen, dass es inzwischen eine erhebliche Dunkelziffer an Infektionen gebe - Schätzungen gingen von einem bis zehn Prozent der Bevölkerung aus. Bisher fehlten in Deutschland leistungsfähige Daten zur Frage, wie viele Menschen sich schon mit Corona infiziert haben.
Das Blut werde auf Antikörper getestet. Mit der Studie könne herausgefunden werden, wie sich das Virus tatsächlich in der Gesellschaft ausgebreitet habe.