Die Daten deuten also darauf hin, dass weit mehr Kinder als in der Statistik ausgewiesen bereits eine Coronainfektion durchgemacht haben. Bei Kitakindern ist die Dunkelziffer offenbar höher als unter Schulkindern, die Durchseuchung scheint jedoch in beiden Gruppen weit fortgeschritten.
Gute Immunantwort
Das würde die Vermutung des Mannheimer Kinder- und Jugendmediziners Horst Schroten bestätigen, der bis Herbst 2021 in der nach eigener Aussage „weltweit größten Studie“ zu dem Thema Corona-Antikörper im Blut von Kindern und Jugendlichen untersucht hatte. Die Immunität bei Kindern habe infolge der Öffnungen und wegen der ansteckenderen Omikron-Variante im Frühjahr und Sommer 2022 vermutlich einen weiteren Sprung gemacht, vermutete Schroten im Juli in einem SWR-Interview.
Das junge Immunsystem scheint auf Ansteckungen (und die für Über-5-Jährige ja auch empfohlene Impfung) zudem nachhaltiger zu reagieren als das von Erwachsenen. Gemeinsam mit der weiterhin lückenhaften Testung erklärt das die deutlich niedrigeren Infektionszahlen in dieser Altersgruppe verglichen mit der Gesamtbevölkerung: Infektionen bei Kindern werden ohne Test entweder nicht erkannt – oder verlaufen zunehmend symptomlos, weil sich das Immunsystem gut gegen das Virus wehren kann.