Corona-Ausbruch Vier Altenheimbewohner tot

Vier Bewohner der Altenheime in der Brenkstraße und Am Rasen (Bild) sind bislang den Corona-Ausbrüchen zum Opfer gefallen. Foto:  

Zahlreiche Bewohner der Senioreneinrichtungen in der Brenkstraße und am Am Rasen in Kulmbach werden inzwischen im Klinikum betreut. Die Verantwortlichen hoffen, dass sich die Lage langsam beruhigt.

 
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Kulmbach - Der Corona-Ausbruch in den beiden Seniorenheimen der Arbeiterwohlfahrt Am Rasen und in der Brenkstraße hat nun auch Menschenleben gefordert. Wie das Landratsamt in Kulmbach jetzt bestätigte, sind über die Weihnachtszeit vier Senioren im Zusammenhang mit Corona gestorben. Die Patienten waren noch ins Kulmbacher Klinikum eingeliefert worden. Dort konnte man sie aber nicht mehr retten. Es handelt sich nach Angaben des Landratsamts um zwei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 79 und 89 Jahren. Drei der Opfer hatten im Heim Am Rasen gelebt, einer in der Brenkstraße. Die Zahl der Infizierten geben die Behörden für die Brenkstraße mit inzwischen 54 Bewohnern und 11 Mitarbeitern, für den Rasen mit 33 Bewohnern und 16 Mitarbeitern an. Am Montag wurde in beiden Einrichtungen jeweils noch ein neuer Fall offiziell bestätigt, sagt ein Sprecher des Landratsamts.

Immer mehr spüren auch die Verantwortlichen am Klinikum die Auswirkungen des Ausbruchs in den Heimen. 27 Patienten, darunter viele aus den Einrichtungen Am Rasen und der Brenkstraße, waren am Montagmittag auf der Coronastation in Behandlung. Eine Person wurde, wie Geschäftsführerin Brigitte Angermann bestätigt, intensivmedizinisch betreut.

Laut Brigitte Angermann steht am Klinikum nun die Öffnung der zweiten für Corona-Patienten reservierten Station bevor. Das liege auch daran, dass immer mehr Patienten aus medizinischen Gründen einzeln isoliert werden müssen. Das geht an die Kapazität. Die zweite Station, ebenfalls in dem vom Klinikum räumlich abgetrennten Interimsgebäude, werde nun vorbereitet. Glücklicherweise sei über die Feiertage die Zahl der allgemeinen Patienten relativ niedrig. Damit könne man auch auf genügend Personal zugreifen. Um das sicher zu stellen, hatte das Klinikum bereits eine reguläre Station kurz vor Weihnachten geschlossen.

Alle Anstrengungen wurden in den Heimen unternommen, seit die Infektionen bekanntgeworden waren. Unter anderem hat auch das Landratsamt der AWO Hilfe zukommen lassen. Maximilian Türk, der Katastrophenschutzbeauftragte des BRK, ist erst am Dienstag vor Weihnachten zum Fachberater Pflege im Landkreis ernannt worden. Er ist nun festes Mitglied im Katastrophenstab (FüGK) und hat alle Hände voll zu tun. Unterstützt wird er von Yves Wächter, der ebenfalls der FüGK angehört. Beide helfen wo sie können, etwa dabei wie man infizierte Bewohner am besten von anderen abschirmt. Die Führung der AWO hat diese Unterstützung dankbar angenommen. Es bleibt personell eng, auch wenn es so aussieht, als wäre die Dynamik des Ausbruchs gebrochen. Es dauert noch Tage, bis die zahlreichen betroffenen Mitarbeiter an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können.

Am Montag wurden, wie AWO-Geschäftsführerin Margit Vogel bestätigte, erneut Reihentestungen in den Einrichtungen vorgenommen. Nun müsse man die Ergebnisse abwarten, die für den heutigen Dienstag avisiert sind. Erst dann könne man mehr sagen. Die jüngste Entwicklung lasse Hoffnung zu, dass das Schwerste hinter den Heimen, seinen Bewohnern und den Beschäftigten liegt.

Auf Reihentestungen zur Prophylaxe setzen auch die anderen Träger der Kulmbacher Pflegeeinrichtungen. Ob BRK, Caritas oder Diakonie: Alle setzen die Schnelltests ein. Aus der Diakonie, die drei Seniorenheime und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung betreibt, berichtet Geschäftsführer Karl-Heinz Kuch, dass die nächste Reihentestung für Bewohner für den heutigen Dienstag vorgesehen ist. Die Mitarbeiter werden routinemäßig zweimal wöchentlich untersucht.

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