Das pulverbettbasierte Laserschmelzen von Metallen ermöglicht die werkzeuglose Fertigung komplexer Bauteile in kleinen Losgrößen. Die Maschinen kosten zwischen 180.000 und 1,5 Millionen Euro. Über den Verkauf der Maschinen hinaus rechnet GE für den Konzern durch die neue Technik mit internen Einsparungen in Milliardenhöhe.
Gebürtiger Bamberger
Frank Herzog, ein gebürtiger Bamberger, machte 1989 bis 1992 bei Siemens Healthcare in Erlangen eine Ausbildung zum Industriemechaniker, holte sein Abi nach, ging zur Bundeswehr, studierte Maschinenbau in Coburg. Hier lernte er seine spätere Frau kennen, eine von drei Frauen unter den angehenden Maschinenbauingenieuren.
Sein Studium finanziert sich Herzog selbst, arbeitet auch beim Onkel der Freundin, dessen Firma Bauteile für Prototypen der Autoindustrie aus Kunststoff herstellt. Herzog überlegt: Ob das vielleicht auch mit Metall geht? 1999 schreibt er seine Diplomarbeit, die sich mit der Produktion metallischer Bauteile mit Laserlicht beschäftigt. Das Thema geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Dann, nach einem halben Jahr, der Entschluss: Daraus müssen wir was machen.
Startkapital von Onkel und Schwiegervater
Onkel und Schwiegervater, beide Unternehmer, geben Herzog und seiner Frau, die mit ihrem Wissen über Laser-Technologie einen wichtigen Teil zum späteren Erfolg beiträgt, 1,5 Millionen D-Mark Startkapital. Die Vorgabe: In zwei Jahren müsst ihr alleine klarkommen. Es klappt. 2001 stellt Herzog auf einer Messe in Frankfurt den ersten 3D-Metalldrucker vor. „Meine größte Sorge war, das Vertrauen zu enttäuschen.“
Die Eheleute arbeiten beide in der Firma. Er ist Vorsitzender der Geschäftsführung und Hauptgesellschafter der 25 Prozent, die noch in Familienhand sind. Sie, ebenfalls Gesellschafterin, ist für Personal und Unternehmenskultur zuständig.
Keinen Zentimeter verändert
Vom vielen Geld will sich Frank Herzog nicht verbiegen lassen: „Wir haben uns keinen Zentimeter verändert.“ Sein Augenmerk gilt auch hier der Region: „Man kann relativ viel Gutes tun.“
Dass er mal Ingenieur werden würde, hat er eigentlich Siemens zu verdanken. Als er dort noch Lehrling war, begegneten ihm immer wieder Ingenieure – damals noch in weißen Kitteln. „Das war schon was Tolles. Da ist der Wunsch entstanden, Ingenieur zu werden.“
Die Technik hatte ihn schon immer fasziniert. Sein Mofa machte er schneller als erlaubt, es schaffte 90 statt 25 km/h. Der junge Frank wurde erwischt und zu drei Wochen Sozialdienst in Bamberg verdonnert. Die Leidenschaft des technischen Tüftlers – sie war schon damals nicht zu bremsen.