Warum der Beruf so viel Spaß macht
Unbeobachtet lief Ramona Brehm auf dem noch menschenleeren Messegelände den Catwalk ab, beantwortete Fragen der Jury, redete sich warm für das, was sie in den Abendstunden erwartete. „Ich bin sehr aufgeregt. Ich weiß nicht genau, was mich erwartet“, sagte sie kurz nach der Generalprobe. Anschließend ging es für alle Kandidaten in die Maske – Schminken und Frisieren für den großen Auftritt. Kurz nach 16 Uhr war es dann so weit: Die Handwerker gingen auf die Bühne. „Beim Auftritt war ich voller Adrenalin.“
Nun soll sie Publikum und Jury mit ihrer Persönlichkeit und einer sympathischen Ausstrahlung überzeugen. Gut gelaunt und lächelnd geht es für Ramona Brehm den Catwalk entlang. Anschließend wird sie zum Kurzinterview auf die Bühne gebeten. Zwei, drei Fragen der Jury gilt es spontan und möglichst überzeugend zu beantworten. „Ich sollte unter anderem beschreiben, warum mir mein Beruf so viel Spaß macht.“ Hier zeigte sich Ramona Brehm von ihrer besten Seite und viele Zuschauer stimmten für sie ab.
Mehr als 500.000 Stimmen beim Online-Voting
„Entscheidend war wohl auch mein Sieg im Onlinevoting“, erklärt sie. In der Abstimmung im Internet von Dezember bis Ende Februar setzte sich Brehm mit 538 263 Stimmen gegen fünf andere Handwerkerinnen durch. Anhand des Onlinevotings und ihres Auftretens beim endgültigen Entscheid kürte die Jury die Coburgerin zur Siegerin. Abschließend feierte sie zusammen mit allen anderen Kandidaten ihren Sieg bei der Aftershow-Party.
Dort traf sie auch den Coburger Kreishandwerksmeister Jens Beland. „Das war ein wunderschöner Abend mit dem passenden Ergebnis“, sagt er. Die Stimmung sei ausgelassen gewesen. Er habe gehofft, dass seine Kollegin gewinnt, die Konkurrenz sei aber sehr stark gewesen. Mit Ramona Brehm hat das Handwerk künftig eine würdige Vertreterin, findet Beland: „Sie sprüht vor Enthusiasmus für ihren Beruf. Das merken wir Kollegen und auch die Kunden jeden Tag.“ Es mache ihr unheimlichen Spaß, zu Schornsteinen hoch zu steigen und mit Menschen in Kontakt zu kommen. „Dabei auch noch gut auszusehen, ist sicherlich nicht hinderlich“, meint er.