Oberfränkischer Unterschied: Gut 20 Jahre nach Vereinsgründung hat Bayreuthmobil 24 Mitglieder und drei Autos - die Bamberger von Ökobil 23 Autos und 400 Mitglieder
Beitlich, der bewusst einen Verein statt einem kommerziellen Anbieter suchte, wollte erst mit Bayreuthmobil zusammenarbeiten. Aber: "Man muss erst per Telefon buchen, den Schlüssel aus dem Tresor holen - das ist nicht mehr zeitgemäß", sagt Beitlich. Bei den Bayreuthern fehle ihm der Innovationsgeist. Mit dem Flinkster-Modell der Bamberger brauchen Nutzer keinen Schlüssel, sondern öffnen das Auto per Karte.
"Der Tresor ist am Standort des Autos und die Hotline ist rund um die Uhr erreichbar", widerspricht Hübsch. "Das ist doch nicht kompliziert." Abgesehen davon sieht Hübsch die Sache aber positiv: "Das ist eine Bereicherung. Je mehr Angebote, um so besser." Schließlich gehe es ihm um die Umwelt und darum, die Fahrzeuge auf den Straßen zu reduzieren, nicht ums Geldverdienen.
Mehr Standorte sollen her
In einer Sache sind sich alle drei Anbieter einig: Damit Carsharing in Bayreuth klappt, braucht es mehr Autos - 20 seien nötig, sagt Vondran von Sharegroup. "In Uninähe oder auch bei Seniorenheimen könnten gute Standorte sein", sagt Beitlich. Auch Firmen oder Pflegedienste könnten das Auto als Dienstfahrzeug nutzen.
Info: Carsharing heißt auf Deutsch "Autoteilen". Dahinter steckt die Idee, gemeinsam eins oder mehrere Autos zu nutzen. Anders als normale Autovermieter kann man mit Carsharing Autos kurzfristig, sogar minutenweise anmieten. Die meisten Anbieter sind Teil eines Netzwerks, damit ihre Mitglieder nicht nur in der Heimatstadt Autos mieten können.
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