Für die deutschen Einzelreiter wird es schwer, der Bundestrainer Otto Becker setzt voll auf den Mannschaftswettbewerb: „Aachen ist für uns ein Heimspiel vor großem Publikum. Wir setzen alles daran, den Preis der Nationen am Donnerstag wieder zu gewinnen.“ Nominiert hat er den Altmeister Marcus Ehning, die in Belgien lebende WM-Neunte Jana Wargers, dazu Gerrit Nieberg, der 2022 sensationell den Großen Preis gewann, Mario Stevens, den deutschen Meister von 2022, und den Südbadener Hansi Dreher. Noch ist offen, wer von diesen fünf die undankbare Rolle des Reservereiters erhält.
Bliebe der Blick auf die Buschreiter und ihren Dreikampf aus Dressur, Geländeritt und Springparcours. Peter Thomsen, Bundestrainer seit einem Jahr, setzt auf seine drei Mannschaftsweltmeister von 2022: Michael Jung, Sandra Auffarth und Christoph Wahler, dazu die Debütantin Malin Hansen-Hotopp aus Meckelburg-Vorpommern. Und was plant sein britischer Kollege Chris Bartle? „Ich schicke Yasmin Ingham, unsere Weltmeisterin, dazu Tom McEwen, den Zweiten von Tokio. Auch die erfahrene Gemma Stevens, geborene Tattersall, und die Debütantin Kirsty Chabert treten an.“ Dabei lächelt er einmal mehr unverschämt selbstbewusst. In der Szene hat Bartle ein bezeichnendes Image: Sie nennen ihn den „Magier“.
3,9 Millionen Euro Preisgeld
Historie
1924 gab’s in der Aachener Soers das erste Reitturnier mit Pferderennen. Seit 1927 findet alljährlich – mit kriegsbedingter Pause zwischen 1940 und 1945 – der „Concours Hippique International Officiel“ statt, kurz CHIO. Die Aachener sagen „Tschio“.
Sportprogramm
Bis zum 2. Juli geht es in der Soers um Siege in Springen, Dressur, Vielseitigkeit und Gespannfahren. Erwartet werden 330 Aktive aus 32 Ländern mit mehr als 600 Pferden. Auch 2023 rechnet man wieder mit mehr als 350 000 Besuchern.
Dotierung
Der Turnieretat beträgt rund 20 Millionen Euro, die Dotierung der Wettbewerbe liegt bei insgesamt 3,9 Millionen Euro. Wichtigste Prüfungen der Springreiter sind der Preis der Nationen am Donnerstag (Dotierung eine Million Euro) sowie der Große Preis von Aachen am Sonntag (Preisgeld 1,5 Millionen Euro). Im Dressurstadion werden Grand Prix, Grand Prix Spezial sowie die Kür ausgetragen. In der Vielseitigkeit gibt es einen Vier-Sterne-Wettkampf.