Der US-Sportriese ESPN würdigte „Big Ben“, wie er von den meisten im NFL-Zirkus genannt wird, zuletzt mit einem ausführlichen Porträt - und beschrieb noch einmal jene Szene, die die Mehrheit der Football-Fans vor Augen hat: Jenen Pass im Super Bowl XLIII am 1. Februar 2009, als er seinen Mitspieler Santonio Holmes in der hintersten Ecke der Endzone fand und durch den Touchdown den zweiten Titel mit den Steelers ermöglichte. Seither allerdings warten die Fans in Pittsburgh auf eine Rückkehr ins Finale. Auch deswegen wurde Roethlisberger doch nicht zu dem Quarterback, der es mit Tom Brady und den New England Patriots aufnehmen kann.
Emotionaler Abschied beim letzten Heimspiel
Brady ist inzwischen 44 Jahre alt, hat den Super Bowl sieben Mal gewonnen und weiterhin die Chance auf die Titelverteidigung mit den Tampa Bay Buccaneers. Das 31:15 gegen die Philadelphia Eagles am Sonntag wirkte mühelos, die Partie war nach dem dritten Viertel entschieden. Vergleichen mit Roethlisberger ist der erfolgreichste Spieler in der Geschichte der NFL längst entwachsen - und auch wenn Brady zu seiner Zeit bei den Patriots durchaus in sportliche Skandale verwickelt war, hat er sich abseits des Platzes immer das Image des perfekten Schwiegersohns bewahrt. Von Roethlisberger, dem zwei Mal sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde, würde das niemand behaupten.
Trotzdem bereiteten ihm die Fans einen emotionalen Abschied beim letzten Heimspiel, einem 26:14 gegen die Cleveland Browns am 3. Januar. Da sah noch alles so aus, als sei schon die Partie bei den Baltimore Ravens der letzte Auftritt Roehtlisbergers auf der NFL-Bühne. Ein Sieg und glückliche Umstände bei anderen Partien ermöglichten den Steelers dann aber doch noch den Sprung in die Playoffs und die Zugabe gegen die Chiefs - die dann zu einer schmerzhaft deutlichen Angelegenheit wurde und wohl die letzten Zweifel beseitigt haben dürfte, so es noch welche gab. Für „Big Ben“ ist die Zeit in der NFL vorbei.