Herkunft spielt keine Rolle
Ganz wichtig sei die Kommunikation: Ob auf der Homepage oder in Stellenausschreibungen: Die Stadt müsse darauf hinweisen, dass sie keine Unterschiede mache bei Bewerbungen. Dann würden sich auch mehr Menschen mit Migrationsbiografie um Stellen in der Stadtverwaltung bewerben. „Es ist wichtig zu betonen, dass die Stadt offen ist für Menschen jeglicher Herkunft und dass diese ebenso wenig eine Rolle bei der Auswahl spielt wie Alter, Geschlecht, körperliche Beeinträchtigung, Religion, Weltanschauung und sexuelle Orientierung“, sagt Durak. Dass sich viele Menschen mit internationalem Hintergrund trotz bester Ausbildung und Fähigkeiten scheuen, sich auf Stellen in der Verwaltung zu bewerben, habe mit ihren Erlebnissen zu tun. Sie habe selbst erlebt, was Alltagsrassismus bedeutet, sagt Durak. Obwohl beste Noten und ein Auslandsstipendium, habe sie nach Abschluss ihres Orientalistik- und BWL-Studiums 2005 nicht eine einzige Reaktion auf ihre Bewerbungen erhalten. Nicht einmal eine Absage. „Das führt nicht nur zu großer Enttäuschung, sondern auch zu aufkommenden Selbstzweifeln“, sagt Durak, die heute die Bayreuther Sommeruni leitet, im Rückblick. Ähnliche Erfahrungen haben sie und ihr Bruder bei der Wohnungssuche machen müssen. Vermieter haben sich nie mehr gemeldet.