Chancenlos in Rostock Medi Bayreuth verliert 70:99

Florian Kirchner
Restlos mit der Verteidigung von Till Gloger (am Ball) überfordert war Kresimir Nikic. Foto: Imago Images/Marcus Foerster

Erstligaabsteiger Medi Bayreuth kann Rostock im Playoff-Rennen nicht vor Probleme stellen.

 
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Seit vergangenem Mittwoch steht Medi Bayreuth nach 13-jähriger Bundesliga-Zugehörigkeit als erster Absteiger fest. Auf der ersten von insgesamt drei Etappen seiner Abschiedstournee aus der Beletage des deutschen Basketballs war der Tabellenletzte beim starken Aufsteiger Rostock Seawolves ohne Chance und verlor klar und verdient mit 70:99 (31:45).

„Wir schauen von Spiel zu Spiel, all das, was jetzt kommt, kommt, aber der eigentliche Erfolg dieser Saison ist für uns, dass wir nie gefährdet waren“, versuchte Seawolves-Trainer Christian Held vor dem Spiel, Last von den Schultern seines Teams zu nehmen. Denn Rostock kann immer noch das erreichen, was bislang nur Rasta Vechta in der Saison 2018/19 einmal geglückt war: der direkte Einzug eines Aufsteigers in die BBL-Playoffs. Helds Sorge war jedoch völlig unbegründet, denn die Hausherren starteten mit viel Selbstvertrauen und ohne sichtbare Nervosität in die Partie, während Medi Bayreuth – erneut ohne den Litauer Ignas Sargiunas und Osaro Rich, dafür aber wieder mit Brandon Childress – in den Startblöcken hängen blieb. Der erste Bayreuther Korberfolg ließ fast vier Minuten auf sich warten (8:2), zur ersten Viertelpause waren die Gastgeber um den stark aufspielenden Jordan Roland bereits zweistellig davongezogen (23:12) und konnten diesen Vorsprung bis zum Seitenwechsel weiter ausbauen.

Rowe scheidet mit Platzwunde aus

Mit einer schwachen Trefferquote aus der Distanz und einigen vermeidbaren Ballverlusten standen die Schützlinge von Headcoach Mladen Drijencic einem besseren Abschneiden bis dahin selbst im Weg. Zu allem Unglück mussten die Bayreuther auch noch frühzeitig auf Power Forward Jackson Rowe verzichten, der beim Zug zum Brett an Seawolves-Center Selom Mawugbe abgeprallt war. Für den kanadischen Nationalspieler war die Partie mit einer Platzwunde im Gesicht beendet. „Wir wollten die Saison mit guten Spielen beenden, aber unsere Defense im dritten Viertel war heute einfach unglaublich schlecht“, gab sich Medi-Flügelspieler Sasha Grant nach Spielende selbstkritisch. Mit 33:20 ging dieser Abschnitt an die Hanseaten, die damit den Sieg schon vor den letzten zehn Minuten (78:51) so gut wie sicher hatten.

Im Endspurt verordnete Christian Held dann sogar allen Kontingentspielern zugleich Bankpausen und spielte mit einer rein deutschen Formation, ohne den Vorsprung zu gefährden. Den Schlusspunkt unter den Start-Ziel-Sieg setzte Nachwuchsspieler Mika Freitag mit einem erfolgreichen Dreier. Topscorer bei Rostock war Till Gloger, der den mit seiner Verteidigung restlos überforderten Kresimir Nikic mehrfach narrte und mit 18 Punkten seine Bundesliga-Bestleistung einstellte. Otis Livingston war einmal mehr der Lichtblick in den Reihen von Medi Bayreuth: Der US-Amerikaner erzielte 27 Punkte und beendete die Partie mit dem besten Effektivitätswert (22) aller eingesetzten Akteure.

Rostock Seawolves – Medi Bayreuth 99:70 (23:12, 22:19, 33:20, 21:19)

Rostock Seawolves: Lewis (10 Punkte), Schmundt (0), Carter (7/1 Dreier), Freitag (3/1), Alston (10/2), Ilzhöfer (0), Roland (17/5), Gloger (18), Theis (7/1), Mawugbe (13), Pearson (12/2), Nawrocki (2).

Medi Bayreuth: Childress (12/2), Hill (0), Livingston (27/5), Diallo (9), Bruhnke (7/2), Doreth (0), Nikic (0), Young (2), Rowe (2), Grant (11).

SR: Oruzgani, Mutapcic, Arik; Zuschauer: 4186.

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