Die Wilhelm-Busch-Straße 2 wurde erst im Frühjahr bis unters Dach ausgebaut. Und in der Becherthalle schaut es auch schlecht aus. Vor allem aber müsste das Personal aufgestockt werden, sagt Westermann: Asylsozialarbeiter, Ärzte und eine Stelle, um die Ehrenamtlichen zu koordinieren.
Anwohner: Bauen im Sumpf war von Anfang an keine kluge Idee
Die, in deren Nachbarschaft die Erstaufnahmeeinrichtung gebaut werden sollte, reagieren auf die erneute Wendung mit gemischten Gefühlen. Richard Augustin, der Sprecher der Anwohner, ist sauer – und erleichtert: „Ich trauere den Bäumen nach“, sagt Augustin. „Das war wunderschön, wie ein Naturschutzgebiet“. Mit den Bäumen sind die Eichhörnchen verschwunden und die meisten Vögel. Und wohl umsonst. „Klar bin ich sauer. Ich habe den Eindruck, dass sich die maßgeblichen Leute die Bodenbeschaffenheit gar nicht angeschaut haben.“ Hinten sei alles Sumpf.
Deshalb ist er auch „nicht unglücklich“, wenn nicht gebaut wird. Augustin hat sich mit einem Architekten unterhalten, der das Gebiet kennt. Der sagte ihm: Da hinten im Sumpf ist das nicht zu bezahlen. „Wahrscheinlich haben das die Gutachter auch festgestellt, die für Probebohrungen hier waren.“ Augustin hat eine Idee: Die Gebäude vorne sanieren – und den Sumpf hinten zum Biotop machen.
"Die Bäume wachsen nicht mehr nach."
„Die freie Fläche ist grauenhaft“, sagt Ingo Kuhl. Sein Grundstück grenzt direkt an die Herzogmühle, die Bäume waren Sicht- und Wetterschutz. „Ich fand das Verwilderte nett.“ Er hofft, dass dort wieder etwas gepflanzt wird. „Die Bäume wachsen jedenfalls nicht mehr nach“, sagt Traudl Richter. Aber sie ist froh, dass wahrscheinlich nicht mehr in der Herzogmühle gebaut wird. „Was die reinstecken müssten, bis das trocken wird!“ In Bayreuth habe es die beiden vergangenen Winter nicht richtig geschneit. „Sonst wird im Frühling alles überflutet.“