Bundespräsidenten-Wahl Wie ein großen Treffen nach den Sommerferien

Brigitte Grüner
Elmar Hayn war als Mitglied der Delegation der bayerischen Grünen Mitglied der Bundesversammlung. Das Bild zeigt ihn vor der Stimmabgabe im Paul-Löbe-Haus am Sonntagvormittag. Foto: red

1472 Personen wählten am Sonntag den neuen Bundespräsidenten. Unter ihnen der CSU-Kreisvorsitzende und Mitglied der Landtags (MdL) Harald Schwartz und der Fraktionssprecher der Grünen im Gemeinderat Neuhaus, MdL Elmar Hayn. Die Mehrheit waren Politiker, aber es waren auch Prominente dabei wie der Bayern-Fußballer Leon Goretzka, der Virologe Christian Drosten oder der Schlagersänger Roland Kaiser.

 
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Berlin/Neuhaus -

Von Brigitte Grüner

1472 Personen wählten am Sonntag den neuen Bundespräsidenten. Unter den Wahlleuten waren Prominente wie der Bayern-Fußballer Leon Goretzka, der Virologe Christian Drosten oder der Schlagersänger Roland Kaiser. Die Mehrheit waren Politiker. Unter ihnen der CSU-Kreisvorsitzende und Mitglied der Landtags (MdL) Harald Schwartz und der Fraktionssprecher der Grünen im Gemeinderat Neuhaus, MdL Elmar Hayn.

Premiere am Sonntag

„Es ist wie ein großes Treffen nach den Sommerferien mit alten Bekannten und neu hinzugekommenen“, berichtete Hayn am späten Sonntagvormittag. „Überall bilden sich kleine Gruppen, die vermutlich nicht nur über die anstehende Wahl reden“, vermutete der aus Neuhaus/Pegnitz stammende Grünen-Politiker. Während der Sonntag für Hayn eine echte Premiere war, ist Schwartz schon zum zweiten Mal Mitglied einer Bundesversammlung. Er war 2009 erstmals dabei, noch bevor er Mitglied im Landtag wurde. In diesem Wahljahr wurde der CSU-Abgeordnete als Mitglied des Fraktionsvorstands, dem er seit 2016 angehört, bereits im November 2021 vorgeschlagen und in der Landtagssitzung am 7. Dezember in die Bundesversammlung gewählt.

Harald Schwartz hat das Wochenende in der Bundeshauptstadt verbracht. Er reiste am Samstag mit einigen Kollegen mit der Bundesbahn an, um an der Fraktionssitzung der Unionsparteien zur Vorbereitung der Parlamentssitzung am Tag vor der Stimmabgabe teilzunehmen. Am Sonntag nach der Wahl fuhr er wieder zurück nach Bayern.

Steinmeier steht für Kontinuität

Die CDU/CSU hatte sich im Vorfeld für Frank-Walter Steinmeier ausgesprochen. Ob Schwartz dieser Empfehlung folgte, ließ er offen. „Es handelt sich um eine geheime Wahl, Sie dürfen aber davon ausgehen, dass ich meiner Verantwortung gerecht werde“, sagte er auf Nachfrage. Für den SPD-Politiker Steinmeier spreche Kontinuität, so Schwartz.

Über sein Losglück freute sich Elmar Hayn. Er berichtete, dass die Fraktion von den Grünen Ende 2021 aufgefordert wurde, ihre Delegierten zu benennen. Einige Plätze waren für Prominente sowie für die Partei- und Fraktionsspitze vorgesehen. Die restlichen Plätze wurden zur Hälfte an Frauen vergeben, die andere Hälfte wurde verlost, da es mehr Interessenten als Plätze gab. „Richtig fix war es dann mit dem Landtagsbeschluss am 7. Dezember.“

Freitag hin, Sonntag zurück

Auch Elmar Hayn ist mit der Bahn angereist. Er kam mit einigen Parteifreunden bereits am Freitagnachmittag nach Berlin, um an einer ersten Fraktionssitzung teilzunehmen. Dort wurden wichtige Formalia vermittelt und die Covid19-Testmöglichkeiten der Bundestagsverwaltung erläutert. Am Samstag stand der MdL zwei Stunden vor einer Teststation, um das für die Bundesversammlung erforderliche negative Testergebnis zu bekommen. Auch die Landtags-Grünen fuhren am Sonntagnachmittag wieder zurück.

Auf die Frage, ob Hayn der Empfehlung des Bundesverbands von Bündnis 90/Die Grünen folgen wird, blieb der Nürnberger „zugeknöpft“. Die Wahl sei grundsätzlich geheim. Aus seiner Sicht spreche allerdings wenig für die Gegenkandidaten von SPD-Mann Steinmeier. Was ihn verwundere, sei die Tatsache, dass die Fraktion CDU/CSU keinen eigenen Kandidaten benannt haben. „Man bekommt das Gefühl, dass die Personaldecke recht dünn zu sein scheint.“

Lob für Elke Büdenbender

Grundsätzlich wähle man ein „Paket“, genau wie bei Bundes- oder Landtagswahlen, so Hayn. Bei Steinmeier gefalle ihm ganz besonders der Teil, der durch seine Frau wahrgenommen und gelebt wird. Als Schirmherrin von Unicef oder auch ihr starkes kulturelles Engagement. Auch ihr Eintreten für Gleichberechtigung und gleiche Chancen für Frauen imponiert Elmar Hayn. Das alles soll aber ihre bisherige Leistung als Richterin in keiner Weise schmälern.“

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