"Du brauchst Tempo auf dem Platz, du brauchst die Bank", haderte Tuchel mit Blick auf Arsenal. Immerhin äußerte sich Sportdirektor Freund am Samstagabend "sehr positiv" dazu, dass Torwart Manuel Neuer und auch Tempodribbler Sané wieder "auf dem Platz stehen werden". Ein Blick auf die heißen Bayern-Personalien vor der Viertelfinalentscheidung:
Tor: Kapitän Neuer klagte beim Training vor Köln wieder über Adduktorenprobleme. Ein Einsatz hätte laut Tuchel "ein Restrisiko" beinhaltet, das der Trainer nicht eingehen wollte. Die Bayern brauchen den Nationaltorhüter für den Einzug ins Königsklassen-Halbfinale. Sven Ulreich vertrat Neuer ausgezeichnet gegen Köln, hielt alles, was auf sein Tor kam.
Mazraoui oder Guerreiro als Saka-Bewacher
Davies-Ersatz: Alphonso Davies sah in London Gelb. Darum ist der Kanadier im Rückspiel gesperrt. Als linken Außenverteidiger testete Tuchel darum gegen Köln Noussair Mazraoui, der zwar Rechtsfüßer ist, die Position aber aus Marokkos Nationalelf kennt. "Nous hat lange nicht gespielt, es war wichtig, dass er Spielplaxis kriegt", sagte Freund zur durchwachsenen Leistung von Mazraoui. Ob er wirklich Arsenals Wirbelwind Bukayo Saka stoppen kann? Die Alternative wäre Raphael Guerreiro. Mazraoui sei "einen Tick defensivstärker als Rapha", bemerkte Tuchel. Heißt übersetzt: Vorteil Mazraoui.
Angriff: Okay, Harry Kane traf gegen Köln mal nur den Pfosten und nicht ins Tor, aber um den Engländer muss sich niemand sorgen. Der Torjäger ist bereit. Thomas Müller gelang nicht sehr viel, aber er erzielte in der Nachspielzeit das 2:0. Das war wichtig, weil er gegen Arsenal anders als im Hinspiel diesmal dringend gebraucht werden dürfte.
Gnabry fällt aus, Coman fällt aus, der junge Mathys Tel ist eher ein Joker. Sané wird auf die Zähne beißen. Und der etwas überspielt wirkende Jamal Musiala wurde gegen Köln bis zur Coman-Verletzung in den ersten 50 Minuten geschont. "Wir werden Lösungen finden", sagte Tuchel zu den personellen Baustellen: "Wir werden bereit sein am Mittwoch."