Verhältnismäßig wenige Pegnitzer haben die Bürgerversammlung am vergangenen Montagabend besucht, resümierte Günter Skarupa während der Veranstaltung. Es fände mehr zwischenmenschliche Kommunikation in den sozialen Medien statt als bei so einem „wichtigen Treffen“. Er wunderte sich über die geringe Anzahl, obwohl er ständig Gespräche mit Pegnitzern führe, die sich über gewisse Dinge aufregen. „Es herrscht sehr viel Unmut, Unzufriedenheit und Unverständnis über viele Sachen, die in Pegnitz passieren“, sagte Skarupa. „Das hört man unter vier Augen und liest es gedämpft auf Facebook, aber keiner ist hier. Warum ist keiner hier?“ So verlas er kurzerhand, was der Zweck einer Bürgerversammlung sei. Es gehe darum, dass man den Bürgern ein Podium biete, die Gelegenheit zu geben, sich auszutauschen und zu diskutieren. Sogar Anträge könnten gestellt werden. Seit über 30 Jahren verfolge er die Geschicke der Stadt und so, wie er den Sinn einer Bürgerversammlung verstehe, wurde noch nie eine abgehalten. Die Anwesenden würden mit Daten, Zahlen und Fakten „zugekleistert“ werden, aber von Problemen oder Schwierigkeiten höre er nichts. „Das ist mir einfach zu wenig, Herr Bürgermeister.“ Zwar freue er sich darüber, dass einige Fraktionsvertreter aus dem Stadtrat anwesend waren, doch eben nicht jede Partei hörte sich an diesem Abend die Sorgen der Bürger an. Seit Jahrzehnten sei das Prozedere gleich und das Interesse an dieser Veranstaltung sinke von Jahr zu Jahr. Selbst die politischen Akteure der Stadt seien kaum mehr vertreten. Zudem habe es früher einen Bürgermeister gegeben, der eine ausgesprochene Meinung zu einem Thema gar nicht erst zuließ. Und dann sei ein Bürgermeister gekommen, der zuhörte, notierte und dann den Zettel in der Schublade verschwinden ließ.