Bürgerversammlung in Bad Alexandersbad Anita Berek appelliert an den Gemeinsinn

Herbert Scharf
Rund 50 Bürger waren zur Bürgerversammlung gekommen. Foto: /Herbert Scharf

In Bad Alexandersbad lebt es sich sicher, aber immer wieder brechen Wasserrohre. Auch sonstberichtet Bürgermeisterin Anita Berek in der Bürgerversammlung von vielem Neuem im Ort.

 
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Bad Alexandersbad - Wächst Bad Alexandersbad oder nicht? Ja, sagt die eigene Zählung. Nein, die des Statistischen Landesamtes. Das, so versprach Bürgermeisterin Anita Berek bei der Bürgerversammlung, wolle man nun genau ergründen.

Auf großes Interesse – rund 50 Bürger waren erschienen – war die Versammlung gestoßen, die wegen des Wetters nicht wie geplant im Freien stattfinden konnte, sondern ins „Haus des Gastes“ verlegt worden war. Bürgermeisterin Anita Berek blickte auf die beiden vergangenen Jahre zurück. Ein Highlight sei die Vorstellung der Hollering-Stiftung beim Jahresempfang gewesen.

Viele Veranstaltungen seien der Pandemie zum Opfer gefallen, andere nach den strengen Vorkehrungen organisiert worden. So seien die ausgeschiedenen Gemeinderäte fast unbemerkt von der Bevölkerung verabschiedet worden. Bei ihnen bedankte sich Anita Berek noch einmal herzlich. Nach der Statistik zählt der kleine Kurort derzeit 977 Einwohner. Damit habe er um elf zugenommen. Andererseits aber stehen im vergangenen Jahr 30 Sterbefällen nur drei Geburten gegenüber. Hier differieren die Zahlen der Kommune und des Statistischen Landesamtes. Auf die Nachfrage von Lutz Büttner sagte Anita Berek zu, dem nachzugehen.

Gästezahlen sind gestiegen

Positiv bewertete es die Bürgermeisterin, dass trotz Corona die Gästezahlen auf 36 756 gestiegen seien. Von den Veranstaltungen im vergangenen Jahr erinnerte sie an das 90. Jubiläum der Heilig-Geist-Kirche, das 60. Jubiläum des evangelischen Posaunenchors und den Start des osteopathischen Kinderzentrums.

Eine hohe Auszeichnung, nämlich den Staatspreis, hatte die Kommune für die gelungene Dorferneuerung verliehen bekommen. Bestens angekommen und genutzt wurde auch die traditionelle Genusswanderung rund um Bad Alexandersbad vor einigen Wochen.

Dank der Sponsorin Heidelore Scherdel konnten mehrere Konzerte übertragen werden. Auch als Ort zum Heiraten hat sich Bad Alexandersbad etabliert. Seit ihrem Amtsantritt habe sie neun Trauungen vornehmen können – auch von auswärtigen Paaren. Der Ort beteiligte sich mit den Soroptimistinnen auch an der Aktion „Gewalt gegen Frauen“.

Neubau des Kinderhauses steht im Raum

Im Kinderhaus Königin Luise wechselte die Leitung. Nach dem 31. August 2022 müsse man sich dafür neue Räume suchen. Zunächst stehe eine Bestandsaufnahme an. Dann müsse man im Gemeinderat über einen Neubau beraten. Derzeit besuchen 66 Kinder den beliebten Kindergarten. Anita Berek dankte in diesem Zusammenhang auch dem Förderverein für seine Bemühungen.

Die Feuerwehr, fuhr die Bürgermeisterin fort, bekam ein neues Löschfahrzeug, der Kiosk im Waldbad einen neuen Pächter. Zu den Plänen für die Neugestaltung des Waldfriedhofs lud Berek alle Bürger ein, Vorschläge zu unterbreiten.

Anita Berek erinnerte an den Besuch des oberfränkischen Bezirkstagspräsidenten Henry Schramm vor einigen Monaten, wo es um eine Unterstützung für das Heilbad ging. Konkret sei bisher noch nichts. Für den Dezember dieses Jahres aber seien weitere Gespräche mit dem Bezirkstag in Bayreuth geplant. Dass das Heilbad öffentliche Unterstützung brauche bei einem Defizit von 1,5 Millionen Euro im Jahr, sei längst kein Geheimnis mehr. Auch wenn Corona hier eine große Rolle spiele.

Beim Radewegeprojekt des Landkreises Wunsiedel sei das Heilbad dabei. Und geplant seien auch die Installation von E-Stationen beim Campingplatz sowie einige Stationen zum Aufladen von E-Bikes. Seit ihrem Amtsantritt, fuhr die Bürgermeisterin fort, habe man im Ort vier Wasserrohrbrüche gehabt. Zwei davon in der Markgrafenstraße. „Da müssen wir in den nächsten Jahren etwas tun.“ Das habe wohl auch Auswirkungen auf den Wasserpreis in der Kommune. Der müsse in nächster Zeit neu kalkuliert werden, und zwar kostendeckend.

Zufahrt zum Waldbad wieder besser

Verbessert wurde auch die Zufahrt zum Waldbad – mit Fräsgut vom Bau der Bundesstraße. Nach Messungen habe sich der Gemeinderat für Tempo 30 bei der Engstelle in Tiefenbach ausgesprochen.

Der Blick auf die Kriminalstatistik verrät: In Bad Alexandersbad lebt es sich am sichersten im Landkreis.„Eine Bürgermeisterin alleine kann wenig bewirken“, schloss Anita Berek. Deshalb appellierte sie an den Gemeinderat und an die Bürger, mitzuhelfen, dass es im Ort vorwärts gehe. Für den Arbeitskreis Waldfriedhof kündigte sie für den 14. September ein Treffen an. Am 21. September finde ein Infotag für Senioren auf den Schlossterrassen statt.

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