Das Befahren der Bundesstraße 85 ist im Ort derzeit nur Richtung Kulmbach möglich, in Richtung Bayreuth müssen die Fahrer Umleitungen in Kauf nehmen. „Mit der Verkehrsregelung gibt es wenig Probleme. Sie wurde gut angenommen“, sagte Kirschner. Neben der Straßensanierung mit dem Aufbringen von lärmarmem Asphalt werden auch die Gehsteige sowie Wasserleitung und Abwasserkanal erneuert. Die Kosten für die Gemeinde bezifferte Bauamtsleiter Tomasz Lach auf insgesamt 576 000 Euro für Gehsteig, eine Querungshilfe, Wasserleitung und Abwasserkanal. „Die Kosten bleiben wie geplant“, betonte er.

Normalerweise fahren 16 000 Fahrzeuge pro Tag durch den Ort. Derzeit sind es weit weniger, der Verkehrslärm vor allem durch Lastwagen hat sich verringert. Um die Belastung für die Anwohner dauerhaft zu reduzieren, hat Bürgermeisterin Kirschner einen weiteren Vorstoß für eine Ortsumgehung unternommen. Sie hatte einen entsprechenden Brief an Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten. Kirschner will erreichen, dass eine Ortsumgehung im neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 im vordringlichen Bedarf bleibt. Sie war bereits 2003 in diese Kategorie eingestuft worden. Angesichts der Vielzahl von eingereichten Projekten und begrenzter Finanzmittel, ist die Wahrscheinlichkeit einer Verwirklichung wohl eher gering. Und: Kirschner forderte, den Schwerlastverkehr in beide Richtungen über die Autobahnen 70 beziehungsweise A9 abzuleiten. Auch deshalb habe sie sich nochmals an Eck gewandt.

Wie denken die Menschen an der Durchgangsstraße über die laufenden Bauarbeiten?

 

Der Anwohner: „Derzeit ist es ruhiger. Die Hälfte der Lastwagen fehlt“, meinte Georg Leykauf. Der lärmarme Asphalt bringe nichts. „Die Lastwagenfahrer geben bergaufwärts Gas wie die Verrückten, bergabwärts ist die Motorbremse da“, sagte der Rentner, der an der Steigung wohnt. Er sah nur eine Lösung des Problems: eine Ortsumgehung. Aber die sei schwer durchzusetzen.

Die Gastwirtin: Gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet sich der Gasthof Opel mit Fremdenzimmern. „Die Zahl der Gäste blieb auch während der Bauarbeiten konstant“, berichtete Katrin Opel. Die Gäste seien verständnisvoll, informierten sich vor Fahrtbeginn über die Umleitung Richtung Bayreuth und fahren den Umweg auch. „Die drei Monate Bauzeit gehen vorbei“, zeigte Opel Verständnis. Natürlich seien das geringere Verkehrsaufkommen und der gesunkene Lärmpegel angenehm. „Aber die Wasserleitungen mussten gemacht werden“, sagte die Wirtin. Im strengen Winter 2011/12 mit Minustemperaturen von 27 Grad Celsius habe es acht Wasserrohrbrüche in einer Woche gegeben. Die Kaffeemaschine war damals ausgefallen, da sie direkt an die Wasserleitung angeschlossen war.

Die Verkäuferin: In der benachbarten „Gardinenstube“ spürt man die Folgen der Baustelle – es kommen weniger Kunden in den kleinen Laden. Dank der guten Auftragslage werde man den Mai wohl noch überbrücken können, sagte Verkäuferin Gabi Kästner. Viele der Kunden aus Richtung Kulmbach seien weggefallen.

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