Bürger lassen nicht locker Neues Bündnis gegen das Gewerbegebiet

In Himmelkron gibt es unmittelbar an der Autobahn bereits große Industrieflächen. Weitere sollen jetzt nich mehr dazukommen, meinen einige Gemeindebürger. Foto:  

Vor zwei Jahren haben die Gegner des Gewerbegebiets einen Bürgerentscheid in Himmelkron verloren. Doch jetzt, sagen sie, gebe es neue Gründe für einen zweiten Anlauf.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Himmelkron - „Seit der Firmenvorstellung in der Gemeinderatssitzung Himmelkron vom 27. Juli wird es ernst mit dem geplanten Gewerbegebiet Nord“, schreibt Klaus Emmerich aus Himmelkron und stellt sich zugleich als Pressesprecher des neu gegründeten Bündnisses gegen das Gewerbegebiet Nord in Himmelkron vor. Ein solches Bündnis gab es schon einmal. Die damals Aktiven hatten einen Bürgerentscheid durchgesetzt, um das Gewerbegebiet zu verhindern. Die Himmelkroner hatten mehrheitlich allerdings im Jahr 2019, wenn auch denkbar knapp mit nur 39 Stimmen, anders entschieden. Jetzt soll es einen neuen Anlauf geben.

Für die Einwohner in den Ortsteilen Himmelkron, Gössenreuth, Lanzendorf und Kremitz bedeute das Gewerbegebiet weitere Emissionen, Lärm, Umweltbelastung, Versiegelung, Zerstörung der Natur und auch der Erholungsflächen sowie Beeinflussung des Mikroklimas, führt das neue Bündnis zur Begründung an. All diese Themen seien bereits vor zwei Jahren hinreichend diskutiert worden. Seit dem Bürgerentscheid sei aber etwas Neues hinzugekommen, teilt Emmerich mit: „Der theoretisch diskutierte Klimawandel ist greifbar angekommen.“

Der Klimawandel werde in unmittelbarer Nähe erfahrbar – in Westdeutschland, im nahen Landkreis Hof und in der noch näheren Gemeinde Bindlach. Es sei absolut verantwortungslos, weitere Flächen für Gewerbe zu versiegeln und die Gefahren ungesteuerter Überflutungen zu vergrößern, meint die neue Bürgerinitiative und führt an, nach all diesen Klimaerfahrungen der vergangenen Monate jetzt auf zusätzliches Gewerbe zu setzen, sei nicht verantwortbar.

„Bürger aus Himmelkron haben dies zum Anlass genommen, ein eigenes Bündnis gegen das Gewerbegebiet Nord in Himmelkron auszurufen. Wir fordern alle Fraktionen auf, jetzt umzudenken und vom Vorhaben eines Gewerbegebiets Nord Abstand zu nehmen“, lautet die Forderung. Das habe mit Firmenfeindlichkeit nichts zu tun. „Bereits angesiedelte Firmen sind herzlich willkommen. Sie tragen zu Arbeitsplätzen im Ort und in der Nachbarregion bei. Das hat auch nichts damit zu tun, die Not der Menschen in Westdeutschland für unsere Zwecke zu nutzen“, schreiben die Macher Marika Brückner, Manuel Fick, Rudolf Hanke, Brunhilde Kohl, Martina Unglaub, Paul Taubenreuther, Franz Taubenreuther sowie Klaus Emmerich und betonen: „Wir persönlich sind durch die Folgen eines vierten Gewerbegebiets unmittelbar betroffen.“ Erklärtes Ziel des Bündnisses sei es, das Gewerbegebiet doch noch zu verhindern. Es gebe bereits eine Online-Petition gegen das Gewerbegebiet Nord, die bereits 922 Unterstützer gewinnen konnte. Das neue Bündnis ruft die Himmelkroner auf, sich der Petition anzuschließen. red

Autor

Bilder