Brieftaube strandet in Bayreuth

Von Lars Goeritz
Brieftaubenzüchter Herbert Riess kümmert sich um die Versorgung der Brieftaube und ihren Rückflug. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Nach einem mit ungefähr 350 Kilometer ungewöhnlich langen Flug landete am vergangenen Samstag gegen 22 Uhr eine Brieftaube in Bayreuth.

 
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Gefunden wurde die in Sprockhövel nahe Wuppertal losgeflogene Taube vom Verein Tierrettung in Bayreuth. Die Taube landete völlig entkräftet in Bayreuth und wurde zunächst vom Verein mit Futter und Wasser aufgepäppelt.

Später wurde die Taube dem Taubenzüchter Herbert Riess übergeben. Dieser ist Mitglied in der Reisevereinigung Pegnitz, einem Brieftaubenverein mit 40 bis 50 Brieftaubenzüchtern, der auch so genannte Brieftaubenwettbewerbe ausrichtet. Er kümmert sich um die Brieftaube, sodass sie in den nächsten Tagen den Rückflug antreten kann.

Offensichtlich vom Weg abgekommen

Laut Riess handelt es sich bei der Brieftaube um eine Reisetaube. Das sind Tauben, die bei Taubensportwettbewerben eingesetzt werden. Ein solcher Wettbewerb funktioniert so: Die Tauben werden üblicherweise 100 bis 1000 Kilometer entfernt der Heimat transportiert. Sofern die Wetterbedingungen es zulassen, fliegen sie zurück in ihren Heimatort. Es gewinnt die Taube, die den Heimatsort zuerst erreicht.

Um dies festzustellen, sind laut Herbert Riess an den Füßen zwei Ringe angebracht. Der erste Ring heißt Verbandsring und dient der eindeutigen Identifizierung einer Taube. Er ist an jeder mindestens sechs bis acht Tage alten Taube befestigt und enthält Angaben wie das Alter und den Verein der Taube. Mit dem zweiten Ring, einem so genannten Elektroring, kann der Sieger des Wettbewerbes registriert werden.

Im Fall der in Bayreuth gestrandeten Taube vermutet Riess, dass die Taube durch einen Gegenschwarm vom richtigen Weg abgekommen ist. Die zurückgelegte Distanz von ungefähr 350 Kilometern Luftlinie hält er zudem für "ganz und gar nicht alltäglich".

 

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