Nach der Veröffentlichung wurde ihm bereits der Abschied nahegelegt. „Herr Hörmann sollte umgehend zurücktreten und den Weg für eine Neuwahl freimachen“, sagte Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, der Sportschau: „Der gemeinnützige deutsche Sport braucht Vertrauen, Transparenz und Menschlichkeit in der Pandemiezeit und einen Präsidenten, der seinen Mitgliedsorganisationen und der Basis aktiv zuhört, statt sie zu ignorieren.“
„Kultur der Angst“ unter Hörmann?
Im dem Brief war Hörmann des Weiteren unter anderem vorgeworfen worden, „Stifte und sonstige Gegenstände“ in Richtung der Mitarbeitenden geworfen zu haben. „Aufgrund solcher Verhaltensweisen haben Mitarbeiter*innen gekündigt; andere befinden sich in psychotherapeutischer Behandlung“, hieß es.
Unter Hörmanns Führung habe „sich unter den Mitarbeiter*innen eine ‚Kultur der Angst’ im DOSB etabliert“. Die oder der Verfasser hätten daher „Angst davor, bei der Nennung unserer Namen mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen zu müssen, vielleicht sogar unsere Arbeitsstelle zu verlieren“. Der DOSB hatte „den Eingang einer anonymen Mail, die von einem Fake-Mail-Account versandt wurde“, bestätigt.
Mit Spannung wird nun auf eine Reaktion von Hörmann gewartet. Am Freitag war damit laut DOSB-Auskunft nicht zu rechnen. Für den Dachverband, dem der CSU-Politiker seit 2013 und mindestens noch bis 2022 vorsteht, kommt die gesamte Causa Hörmann wenige Monate vor Olympia in Tokio jedenfalls zur Unzeit.