Brauereigenossenschaft will bodenständig und modern sein Kommunbräu: Frischer Wind am Sudkessel

Von Stefan Linß
Die Kommunbräu stellt sich für die Zukunft neu auf. Unser Bild zeigt (von links) den neuen Vorstandsvorsitzenden Kai-Michael Meins, Vorstandsmitglied Heinz Hahn, Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich H. Türk, Vorstandsmitglied Roman Geyer, Pächter Frank Stübinger, Aufsichtsrätin Sabine Knarr, das neue Vorstandsmitglied Alexander Matthes und den scheidenden Vorstandsvorsitzenden Hans-Jürgen Päsler. Foto: Kommunbräu Foto: red

Vorstandsvorsitzender Hans-Jürgen Päsler geht in den Ruhestand, gleich drei jüngere Kräfte rücken nach. Kai-Michael Meins, Barbara Hahn und Alexander Matthes gehören ab sofort dem Vorstand der Kulmbacher Kommunbräu an. Es gehe um die Zukunft der Genossenschaft und weniger um die einzelnen Personen, betont Matthes im Gespräch mit dem Kurier. Die Kommunbräu müsse sich nicht neu erfinden, sondern sie will regional und authentisch bleiben. Ein moderneres Auftreten kann trotzdem nicht schaden.

 
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„Wir wollen auf unserem breiten Fundament aufbauen und handlungsfähig bleiben“, nennt Braumeister und Technik-Vorstand Matthes die Gründe für die Veränderung. „Natürlich bringen wir auch neue Ideen mit.“ Mit dem Juristen Kai-Michael Meins, der Unternehmerin Barbara Hahn und dem Techniker Alexander Matthes sei der Vorstand nun breit aufgestellt. Heinz Hahn und Roman Geyer bleiben dem Vorstand erhalten und helfen, das Leitbild zu bewahren.

Betriebsleiter, Putzfrau und Hausmeister

„Als Braumeister bin ich auch Betriebsleiter, Putzfrau und Hausmeister“, sagt Matthes. Dass jetzt noch der Posten des Vorstandsmitglieds dazukommt, sei quasi die logische Konsequenz. In dem kleinen Handwerksbetrieb sind die Grenzen der Zuständigkeit fließend.

Die Gründerväter hatten vor gut zwei Jahrzehnten ganz andere Sorgen. Es ging darum, zuerst den Betrieb zum Laufen zu bringen, neue Vertriebsstrukturen aufzubauen und das Wirtshaus in Kulmbach zu etablieren. Die Kommunbräu habe sich einen sicheren Stand erarbeitet und ist mit dem eigenen Bier und der Pächterfamilie Stübinger nach eigenem Bekunden hochzufrieden. Kai-Michael Meins, Barbara Hahn und Alexander Matthes sehen ihre Aufgabe nun darin, den nächsten Schritt zu gehen.

Aktiver im Internet

„Den Bereich Merchandising können wir ausbauen“, verspricht Matthes. Ein weiteres Thema auf der Agenda: Wie stellt sich die Brauerei nach außen dar? Im Internet will die Kommunbräu aktiver werden und die Marke präsentieren. „Über unsere Brauerei gibt es so viele Dinge, die man stärker an die Öffentlichkeit tragen kann“, sagt das Vorstandsmitglied. „Man wird wieder mehr von der Kommunbräu hören.“

Matthes nennt einen Fakt, den bisher die wenigsten kennen: Die Kommunbräu nutzt die Wasserkraft aus dem Weißen Main. „Wir beziehen gar keinen Strom aus dem Netz“, sagt der Braumeister. Die technischen Anlagen in der ehemaligen Limmersmühle sind vor wenigen Jahren erneuert worden und lassen sich ganz einfach über das Smartphone bedienen.

In die Zukunft

Die Zukunft der Kommunbräu habe längst begonnen. „Wir brauchen deshalb aber nicht unser Hemd von links nach rechts krempeln“, sagt Matthes. Aktuell sei die Genossenschaft noch ein bisschen mit sich selbst beschäftigt. Die Mechanismen im neuen Vorstand müssen sich einspielen. Im Haus wird die Verwaltung ausgebaut.

Matthes freut sich auf seine neuen Aufgaben. „Es ist schon schön, wenn man als Brauerbursch anfängt und dann einen Betrieb mitgestalten darf, der fest zu Kulmbach gehört.“

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