Seine sportliche Situation, so schwer es ihn auch gebeutelt hatte in den vergangenen drei Jahren, sie ist im Vergleich zu diesen Ereignissen nichts weiter als eine Randnotiz – Andy Murray weiß es selbst. 2019 machten ihm die Folgen einer Hüftoperation zu schaffen, er kündigte seinen Rücktritt an, kam wieder zurück. Im Jahr 2021 plante er mit einer Wildcard bei den Australian Open in die Saison zu starten, doch nachdem er Mitte Januar positiv auf Covid-19 getestet wurde, konnte er nicht mehr die erforderliche Zeit in Quarantäne verbringen. Wenige Monate später zwang ihn eine Leistenverletzung zu Pausen, er musste seinen Olympiastart zurückziehen und in der Weltrangliste führte der Weg immer weiter in hintere Gefilde.
Nie aufgegeben
Andy Murray hat aber nie aufgegeben, an sich gearbeitet, an sich geglaubt. „Ich bin gut präpariert und fühle mich fit“, sagt er vor seinem Erstrundenauftakt an diesem Dienstag gegen den Australier Christopher O’Connell, Qualifikant in Stuttgart und aktuell die Nummer 148 der Welt. Murray möchte noch einmal richtig gutes Tennis zeigen – so wie früher. Und er will Stuttgart kennenlernen, denn bereits bei Turnieren in Hamburg, München und Köln hat der Brite die Erfahrung gemacht, das Deutschland und der weiße Sport zusammenpassen. „Tennis ist Teil der Kultur in diesem Land, und von dem Turnier hier habe ich schon viele gute Dinge gehört“, sagt Andy Murray bei seinem bemerkenswerten Auftritt in Stuttgart. Bleibt den Kindern in der Ukraine nur zu wünschen, dass der Mann am Sonntag auch im Finale steht – weil jeder Cent zählt.