Bogen-DM Millimeterentscheidung um Bronze

Jürgen Nakott
Hauchdünn an Bronze vorbei: Jakob Hetz Foto: red

Der Bayreuther Bundesligaschütze Jakob Hetz verpasst im Stechen die Medaille bei den Deutschen Meisterschaften. Die Damen scheitern an einer Weltmeisterin.

 
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Vierter, Achter, Zwölfter und 16. – mit diesen Top-Platzierungen haben die Bogenschützen der TS Bayreuth bei den Deutschen Meisterschaften in Wiesbaden die Freiluftsaison beendet. Jakob Hetz, Frontmann des Bundesligateams, unterlag im Duell um die Bronzemedaille bei gleicher Ringzahl nur, weil der letzte Stechpfeil seines Konkurrenten um Millimeter näher am Zentrum einschlug.

Bei Deutschen Meisterschaften schießen alle Teilnehmer über die Distanz von 70 Metern zunächst eine Qualifikationsrunde. Die jeweils besten 16 Herren und Damen treten danach in K.-o.-Duellen gegeneinander an, der Erste der Qualifikation im Achtelfinale gegen den 16., der Zweite gegen den 15. und so weiter. Geschossen werden maximal fünf Sätze, ein gewonnener Satz bringt zwei Punkte. Wer zuerst sechs Punkte hat, gewinnt.

Hetz, im Trikot seines Heimatvereins BCS Reuth, musste als Sechster der Qualifikation im Achtelfinale gegen den Tachertinger Bundesligaschützen Michael antreten. Er siegte klar mit 6:2 und eliminierte danach im Viertelfinale auch Reiters Vereinskollegen Felix Wieser mit 6:0. Im Halbfinale unterlag Hetz dann dem Nationalkaderschützen Maximilian Weckmüller mit 3:7. Der Kampf um die Bronzemedaille gegen Jonathan Vetter entwickelte sich zu einem Krimi: Zweimal glich Hetz eine Satzführung des Ditzingers wieder aus, beim Stand von 5:5 musste ein Stechpfeil entscheiden. Beide schossen eine Acht, aber Vetters Pfeil lag etwas dichter Richtung Zentrum. Neuer Deutscher Meister wurde Florian Unruh (SSC Fockbek) mit einem 6:2 gegen Maximilian Weckmüller (BSC Vellmar).

Schirrmeister mit neuer persönlicher Bestleistung

BTS-Schütze Mario Schirrmeister schoss sich in der Qualifikation mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 628 Ringen in die K.-o.-Runde und hatte als Zwölfter im Achtelfinale den fünftplatzierten Westfalen David Strodick zum Gegner. Wie Hetz vermochte auch Schirrmeister zweimal, einen Satzrückstand wettzumachen, im entscheidenden fünften Satz reichten ihm aber gute 26 Ringe nicht gegen Strodicks 27. Mit 4:6 verpasste er das Viertelfinale um einen Ring. Bei den Damen bewiesen Charline Schwarz aus Feucht und die Raublingerin Katharina Bauer ihre derzeitige Ausnahmestellung im deutschen Bogensport. Zusammen mit Michelle Kroppen (Jena) waren sie im August in Berlin Weltmeisterinnen im Team geworden. Während Kroppen auf die Deutsche Meisterschaft verzichtete und bei einem internationalen Weltcup in Mexiko Siebte wurde, traten Schwarz und Bauer in Wiesbaden an.

Erste Finalgegnerin von Schwarz war im Achtelfinale die Bayreuther Bundesligaschützin und für AT Neudrossenfeld startende Katharina Schmidt. Während Schmidt immerhin einen Satz gegen die Qualifikationssiegerin gewann und mit 2:6 ausschied, musste Christina Albrecht im Viertelfinale ein 0:6 hinnehmen. Die Achte der Qualifikation, die wie Jakob Hetz vom BCS Reuth kommt und in der kommenden Saison das Bundesligateam der BTS verstärkt, hatte zuvor Ina Mielke (Hagener SV) mit 7:3 ausgeschaltet. Im Finale standen sich dann erwartungsgemäß die Weltmeisterinnen Schwarz und Bauer gegenüber, wobei Schwarz erneut kurzen Prozess machte und mit einem klaren 6:0 Gold gewann.

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