Bloß keine Niederlage FDP: Eine Partei in Kampfeslaune

Geben sich kämpferisch, zumindest am Aschermittwoch (von links): Neele Wagner, Thomas Hacker, Luisa Funke-Barjak, Sebastian Körber und Christian Weber. Foto: Gunter Becker

Die FDP gibt sich kämpferisch am Aschermittwoch. Schließlich will sie doch mal wieder in den bayerischen Landtag einziehen.

 
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Das meist gebrauchte Wort des Abends? Kämpfen. Wer nach fünf Wahlniederlagen in Folge nicht ein weiteres Mal den Einzug in den Landtag verpassen will, der muss kämpfen. Um Sympathie und um jede Stimme, um nicht ein sechstes Mal den Einzug zu verpassen.

„Wir müssen Gas geben“, sagte denn auch die stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP in Bayreuth Neele Wagner beim Aschermittwochtreffen in der Gaststätte Manns Bräu und gab damit schon mal das Tempo des Abends im voll besetzten Nebenzimmer vor. Ein Ball, den Bundestagsabgeordneter Thomas Hacker aufnahm. „Die Liberalen leben und kämpfen“, betonte er. Und er spüre, wie bei Frühlingsgefühlen üblich, ein Kribbeln im Bauch. Die Bildung der Ampelkoalition in Berlin sei keine Liebesheirat gewesen, sagte Hacker. Die Arbeit des ersten Jahres könne sich allerdings sehen lassen. Schließlich stand man vor der Herausforderung, einen Scherbenhaufen wegzuräumen, den die Große Koalition in 16 Regierungsjahren angehäuft habe. Trotz großer Herausforderungen wie der Ukrainekrieg arbeite die Koalition solide. Die FDP halte die Spur, sorge für die Entlastung der Mitte der Gesellschaft und setze sich wie keine andere Partei für die Freiheit ein.

Wenn man dem Forchheimer Landtagsabgeordneten Sebastian Körber zuhört, der einen Einblick in die bayerische Landespolitik gab, scheint eine Koalition mit der CSU ausgeschlossen. CSU-Minister im Bund hätten alles, nur keine Arbeit geleistet. Ob im Bundeswehr- oder im Verkehrsministerium mit dem Maut-Murks - CSU-Minister stünden nicht für Qualität. Und in Bayern mit seiner Spezlwirtschaft schon gar nicht. Überzogene Corona-Maßnahmen, die Stammstrecke in München oder die Maskenaffäre: Körber ließ kein gutes Haar an der CSU. Aber auch nicht an den Freien Wählern, deren Wirtschaftsminister keinen blassen Dunst von Wirtschaftspolitik habe und auch sonst die CSU gewähren ließen, ohne selbst etwas zu machen. Und die Grünen? Die, so Körber, sitzen doch schon zum Frühstück bei Markus Söder. Sein Fazit: „Politik mit gesundem Menschenverstand gibt es nur bei der FDP.“

Mit wem die FDP denn nun koalieren könne? Darauf gab auch Landtagskandidatin und Kreisvorsitzende Luisa Funke-Barjak keine Antwort. Ziel sei, betonte sie, in Bayern Regierungsverantwortung zu übernehmen. Kein Zweifel, dass das klappt. Denn: „Wir Liberale sind gewohnt zu kämpfen.“

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