Nach dem jüngsten Crash erließen Luftfahrtbehörden rund um die Welt daher bis zur Klärung der Unglücksursachen ein Flugverbot für die Boeing 737-Max-Reihe. Die rund 370 seit 2017 ausgelieferten Flugzeuge müssen daher am Boden bleiben. Boeing will in den kommenden Wochen ein Update für die inzwischen kritisch beäugte Steuerungssoftware an die Airline-Kunden verteilen.
Für Boeing sind die Zweifel an dem Kassenschlager - der US-Konzern hat noch fast 5000 offene Bestellungen für die Flugzeugreihe - ein ernsthaftes Problem. Es drohen Entschädigungsforderungen. Der Aktienkurs des US-Luft- und Raumfahrtkonzerns fiel vergangene Woche drastisch.
In Addis Abeba gedachten am Sonntag Tausende mit einem Trauergottesdienst der 157 Todesopfer. Im Rahmen der Zeremonie wurden 17 leere Särge in der Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit beigesetzt. Jeder Sarg, eingehüllt in die Flagge des ostafrikanischen Landes, stand symbolisch für eines der äthiopischen Opfer.
Die Identifikation der sterblichen Überreste werde bis zu sechs Monate dauern, erklärte die Verkehrsministerin. Die Behörden hätten DNA-Proben von den Angehörigen eingesammelt. Mit diesen würde ein internationales Expertenteam nun an der Identifikation arbeiten, sagte sie. Unter anderem wegen der Wucht des Aufpralls gilt eine Identifikation der sterblichen Überreste als extrem schwierig.
Die neueste Version des meistverkauften Verkehrsflugzeugs der Welt - Boeing 737 - wird in vier verschiedenen Längen angeboten. Sie reichen von 35,56 Metern bei der Max 7 bis zu 43,8 Metern bei der Max 10. Die Flieger bieten Platz für 172 bis 230 Passagiere. Bislang wurden aber nur 371 Exemplare der beiden mittelgroßen Typen Max 8 und Max 9 ausgeliefert. Diese Typen sind nach dem Absturz jetzt von umfassenden Flugverboten betroffen. Die Max 7 sollte noch in diesem Jahr erstmals in den Dienst gehen, die Max 10 im Jahr 2020. Von der Max 8 ist eine Sonderversion mit 210 Plätzen geplant, von der Ryanair 110 Exemplare bestellt hat.