Bischofsgrün Spielen für den guten Zweck

Turnierbetrieb im vollen Gange mit höchster Konzentration der Teilnehmer. Foto: red/Adeline Lehmann

Zwei E-Sport-Turniere in Bischofsgrün verfolgen eine pfiffige Idee: Die Gewinner sacken die Preise nicht selbst ein, sondern dürfen selbst bestimmen, wem sie das Preisgeld bei „Gaming with Benefiz“ zukommen lassen wollen.

 
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Im Kulturhaus Bischofsgrün herrschte Hochbetrieb am Samstag. Es fand nämlich eine Veranstaltung der Gemeinde statt: Gaming with Benefiz. Eine Aktion mit dem Ziel, die örtliche Jugend zu begeistern. Nämlich für wohltätige Zwecke. Und das mit einer Medienform, für die Jugendliche besonders aufgeschlossen sind: Videospiele. Die Veranstaltung bot zu diesem Zweck zwei E-Sport-Turniere. Der besondere Pfiff des Events war, dass alle Preisgelder nicht an die Gewinner direkt gingen, sondern gespendet wurden. Wohin, entschieden die Gewinner selbst.

Die Idee zu dieser Veranstaltung stammte von den jungen Einwohnern selbst. Andreas Lederer, Jugendbeauftragter der Gemeinde Bischofsgrün, erklärte: „Es hat alles direkt hier angefangen, mit einer Gruppe Jungs, die auf einem Dachboden zusammen Spiele gezockt haben.“ Daraus entstand die Idee, ein Event zu veranstalten. Ein Familienfest, das Kinder und Erwachsene auf gleicher Ebene mit Videospielen verbinden soll. Und als die Idee wuchs, wuchs auch das Team, erzählte er weiter. Nun organisierte das Team diese Wohltätigkeitsveranstaltung bereits das zweite Jahr in Folge. Für den Ort eine Herzensangelegenheit. Nicht nur das Orga-Team, welches größtenteils noch ortsansässig ist, auch die Bürger selbst hatten im Vorfeld für die Veranstaltung geworben. Plakate hingen in der Innenstadt, und in den Läden lagen Handzettel aus. Organisiert von und für die Gemeinschaft. Diese Atmosphäre war auf der gesamten Veranstaltung deutlich. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung unter anderem von Sponsoren wie der Hanns-Seidel-Stiftung und Better Used Gaming.

Gespielt wurde auf vier Großbildschirmen. Das Spiel: Mario Kart. Ein klassisches Spiel, das sowohl für Kinder als auch Eltern leicht verständlich ist. Dahinter Sitzreihen für die Zuschauer, die anfeuerten. Außerdem gab es auch eine Spielstation mit nostalgischen Videospielen, auf der kostenlos gespielt werden konnten. Doch natürlich ging es bei der Veranstaltung nicht nur um Spielen, Spaß und wohltätige Zwecke. Nein, vielmehr sollten Kindern und Eltern gleichermaßen die Wirklichkeit des Online-Spielens erklärt bekommen. Dafür hatte das Orga-Team um Andreas Lederer eine Vielzahl von weiteren Programmpunkten vorbereitet. So gab es auf der großen Bühne zahlreiche Diskussionsrunden mit Medienexperten von Organisationen wie HateAid.org, der Stiftung Digitale Chancen sowie Medienethikern wie Max Tretter von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie diskutierten Themen wie Gewalt in Videospielen. Aber auch die Realitäten des Aufwachsens in einer von hohem Medienkonsum bestimmten Gesellschaft. Auch direkte Anlaufstellen für Eltern und Kinder waren vorhanden: Die Veranstaltungsfläche beinhaltete eine Reihe von Informationsständen, darunter der Stand der Digital Streetworker vom Bezirksjugendrings Oberfranken und des E-Sport UBT Vereins Bayreuth. Beide Organisationen waren vor Ort, um den Besuchern Optionen zu zeigen. Nicht nur, als Anlaufstellen für Hilfe bei Online-Problemen. Sondern auch, um Möglichkeiten zu bieten, wie sicher online gezockt werden kann. Ohne den Gefahren im Internet wie Datenklau oder Cyber-Mobbing ausgesetzt zu werden.

Die Veranstaltung wurde ein Erfolg. Die Halle füllte sich schnell. Und zwar nicht nur mit Eltern, Großeltern und Kindern. Auch Teenager und junge Erwachsene fanden sich ein, füllten die Plätze und jubelten mit den Teilnehmern. Für alle, die nicht dabei sein konnten, wurde ein Live-Stream auf dem Twitch-Kanal der Hanns-Seidel-Stiftung organisiert. So kam am Ende ein schönes Preisgeld zusammen. Und dieses verteilten die Gewinner an zahlreiche wohltätige Organisationen und Vereine. Zum Abschluss des Tages stieg eine After-Show-Party. Das Turnier war beendet, die Preisgelder zugeteilt. Zeit zum Feiern.

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