Stuttgart - In Norwegen müssen sich rund 482 000 Menschen eine WM-Medaille im Biathlon teilen. Elf Plaketten brachten die Sportler vergangenes Jahr aus Antholz zu den etwa 5,3 Millionen Untertanen von König Harald V. mit. In Deutschland kamen 16,5 Millionen Menschen auf eine WM-Medaille der Skijäger, da mussten sich rund 82 Millionen fünf Plaketten teilen. Statistik ist nicht alles, aber sie verdeutlicht manches. Im Biathlon sind die Skandinavier seit Antholz das Nonplusultra. In diesem Winter besetzen sie im Weltcup der Männer die Plätze eins bis vier, bei den Frauen die Ränge eins und zwei – bei der WM auf der Hochebene Pokljuka in Slowenien haben sich die Norweger mit der Mixed-Staffel gleich die erste Goldene gegriffen, die zu holen war. Erik Lesser, mit der deutschen Lauf- und Schießgemeinschaft auf Platz sieben, macht sich Gedanken zur Überlegenheit der Nordmänner und -frauen. „Die haben sicher einen größeren Pool an Talenten, dennoch arbeiten sie in allen Facetten besser als wir. Anders kann ich es mir nicht erklären“, sagte der 32 Jahre alte Routinier, „sie trainieren besser, sind besser und daher in der Endabrechnung meist vor uns.“