Bezirksschau Geflügelzüchter fürchten um Rassevielfalt

Horst Wunner
Hans Stübinger aus Hutschdorf züchtet seit 60 Jahren Tauben. Foto: Horst Wunner

Bei der Bezirksschau müssen wegen der Vogelgrippe viele Tiere daheimbleiben. Das, fürchten die Verantwortlichen, werde negative Auswirkungen haben.

 
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Sie haben es nicht leicht die Geflügelzüchter: Erst Corona und jetzt die Vogelgrippe. Trotzdem hat jetzt nach langer, dreijähriger Durststrecke in Neudrossenfeld die 72. Oberfränkischen Bezirksgeflügelschau mit angeschlossener Hauptsonderschau der Züchter Hessischer Kröpfer, der Sonderschau der Deutschen Schautauben, der Sonderschau Fränkischer Trommeltauben und der Werbeschau der Texaner stattgefunden. Bezirksvorsitzender Andreas Vogel sprach von einer schweren Zeit „für uns Geflügelzüchter, ich bin aber froh, dass diese Schau durchgeführt werden konnte“.

Leider hätte man wegen der Vogelgrippe kein Wassergeflügel und keine Hühner ausstellen dürfen. „Das tut schon weh“. Er malte, wie auch Ehrenvorsitzender Manfred Kull, ein eher düsteres Bild. „Wir müssen aufpassen, dass Rassen nicht ganz aussterben“. Wozu Kreisveterinär Dr. Andreas Koller mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hielt: „Die Geflügelpest hat sich deutschlandweit ausgebreitet und wird uns auch in der Zukunft noch zu schaffen machen“. Vogel schaute aber trotz aller Schwierigkeiten mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft. Er bedankte sich besonders beim Hausherrn Harald Kull vom heimischen Geflügelzuchtverein, „ohne ihn hätten wir das alles so nicht stemmen können“.

Eine Hochburg der Geflügelzucht nannte Landrat Klaus Peter Söllner den Landkreis Kulmbach und versprach, weiter an der Seite der Züchter zu stehen. „Ihr lehrt jungen Menschen den sorgsamen Umgang mit Tieren und seid vorbildlich im Tierschutz“. Der Neudrossenfelder Bürgermeister Harald Hübner hob hervor: „Solche Schauen gehören zum Selbstverständnis der Gemeinde“. Das ländliche Kulturleben sei ohne Tiere unvorstellbar.

Vielstimmiges Gurren und Rucken empfing die Besucher der zweitägigen Präsentation von 1419 Tauben, die in ihrer Farbenpracht und den verschiedenen Schattierungen die Vielfalt der Zucht ausdrückten. Das Niveau konnte sich sehen lassen. Insgesamt 55 Mal vergaben die 20 Preisrichter die Höchstnote „Vorzüglich“. Die Bezirksverbands-Prämie erhielten: Thomas Arneth aus Hollfeld; Wolfgang Ruhnke aus Bayreuth; Josef Knauer aus Ahorntal; Rudi Jobst aus Rugendorf; Herbert Weich aus Heinersreuth; Klaus Ruppert aus Weißenbrunn; WalterBaumann aus Ludwigsstadt; Günter Jahn aus Feilitsch; Harald Löffler aus Wilhelmsthal, Jürgen Zimmermann aus Mainleus; Josef Lieb aus Bad Staffelstein; Harald Ulbrich aus Thurnau und Noah Merkenelioglu aus Neudrossenfeld. Zu Champions wurden Wolfgang Ruhnke, Günter Jahn und Felix Bauer aus Creußen gekürt. Letzterer ist erst neun Jahre alt, züchtet aber schon arabische Trommeltauben. „Ich mag Tiere und kümmere mich täglich um meine gefiederten Freunde“, sagte er stolz.

Zu den Ausstellern zählte auch Hans Stübinger aus Hutschdorf, der seit sechs Jahrzehnten seinem Hobby treu ist. Daheim hat er in großzügigen Volieren mehr als 100 Voorburger Schildkröpfer. „Mit dieser Rasse wurde ich vor kurzem Bundessieger in Leipzig“. Die Oberfranken sind eben ein erfolgreiches Züchtervolk.

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