Seine Algorithmenforschung wurde 1988 und 2009 mit dem Gordon-Bell- Prize ausgezeichnet, sozusagen dem „Nobel-Preis für die exzellentesten Arbeiten an den schnellsten Computern der Welt“. Horst Simon ist seine wissenschaftliche Karriere mit höchstem Lorbeer dennoch nicht zu Kopf gestiegen. „Er war zwar einer unserer Klassenbesten, aber an sich immer ein Ruhiger gewesen“, sagen seine ehemaligen Klassenkameraden, mit denen er vor 50 Jahren das Abitur am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium abgelegt und jetzt nachgefeiert hat. Der gebürtige Stadtsteinacher ist inzwischen emeritierter Professor für Computerwissenschaften. Vor 40 Jahren wanderte er in die USA aus und ist heute US-Bürger und bekennender Amerikaner, wie er unumwunden einräumt. Seine Verbindungen zur einstigen Heimatstadt beschränken sich im Wesentlichen auf Besuche bei seiner jetzt 92-jährigen Mutter.