Beste Deutsche bei der Junioren-WM

Große Zuschauerkulisse beim WM-Rennen in Nove Mesto: Angefeuert von vielen Radsportfans meisterte die Neudrossenfelderin Lia Schrievers (rechts) die künstlich angelegten Steinfelder.Foto: Andreas Dobslaff/EGO-Promotion Foto: red

Bei internationalen Rennen ist die Neudrossenfelderin Lia Schrievers ein unbeschriebenes Blatt gewesen. Doch das änderte sich nun: Bei ihrer Weltmeisterschafts-Premiere im tschechischen Nove Mesto fuhr sie im Juniorinnenrennen auf Platz zwölf und war damit beste Deutsche in der olympischen Disziplin Cross-Country.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Schon bei der Streckenbesichtigung war Schrievers (BikeSportBühne Bayreuth/CEP Racing Team) zuversichtlich. Der technisch anspruchsvolle Kurs – insgesamt waren 15,1 km zu bewältigen – mit abwechslungsreichem Profil rund um das Biathlon-Stadion kam der Abiturientin entgegen. Die 4,1 Kilometer langen Runden mit 230 Höhenmeter erlaubten im welligen Gelände mit zahlreichen kleinen Auf- und Abfahrten ein flüssiges Fahren.

Gleich um 10 Positionen verbessert

Von Position 29 aus gestartet, verbesserte sich Schrievers schnell auf Rang 19. Anschließend überzeugte sie mit einer klugen Renneinteilung: Während im Vorderfeld einige Konkurrentinnen überzogen, machte die Neudrossenfelderin auch in der zweiten Rennhälfte Positionen gut.

Zu Beginn der letzten Runde stellte sie sogar Kontakt zu den Top Ten her und ging an der EM-Dritten Caroline Bohé aus Dänemark vorbei. Die Aufholjagd endete auf dem starken zwölften Rang. Zu Platz zehn fehlten Schrievers nur 22 Sekunden. Mit der Gesamtzeit von 1:08:27 Stunden war die Neudrossenfelderin beste Deutsche. Die höher eingeschätzte Leonie Daubermann (TGV Schotten) musste das Rennen wegen eines Plattens vorzeitig beenden.

Gold sicherte sich die favorisierte Schwedin Ida Jansson (1:02:30) vor Lisa Pasteiner (Österreich/1:02:55). Schon mit deutlichem Abstand folgte Martina Berta (Italien/1:04:20) auf Rang drei.

Schwere Qualifikation

Schrievers Platzierung ist umso überraschender, weil sie sich erst auf den letzten Drücker einen der beiden deutschen WM-Startplätze gesichert hatte. Nominierungskriterien waren vor allem Bundesligaveranstaltungen und die bei der Junior World Series gesammelten Weltranglistenpunkte. Mit Platz 18 in Rivera (Schweiz) überzeugte Schrievers gleich zum Auftakt als zweitbeste Deutsche. Beim zweiten Lauf verbesserte sie sich auf Rang 16, doch positionierten sich drei ihrer deutschen Mitstreiterinnen vor ihr.

Im Mai in Albstadt schließlich sicherte sich Leonie Daubermann einen Startplatz, dahinter brachte sich Schrievers als Elfte in Position für das zweite WM-Ticket. Der Bundestrainer forderte jedoch eine weitere Bestätigung der Leistung beim Bundesligarennen in Heubach. Und die Neudrossenfelderin hielt dem Druck stand: Vor zwei Wochen fuhr sie auf der ungeliebten Strecke in Heubach auf Rang sechs und erfüllte damit die finale Vorgabe.

Autor

Bilder