- Er hat einer schwer depressiven Frau beim Sterben geholfen - und aus Sicht der Richter dabei zu unkritisch agiert. In einem umstrittenen Sterbehilfe-Fall hat das Berliner Landgericht einen Arzt zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt. Es sprach den 74-Jährigen am Montag wegen Totschlags in mittelbarer Täterschaft schuldig. Der Mediziner habe „die Grenzen des Zulässigen überschritten“, sagte der Vorsitzende Richter Mark Sautter. Nach Überzeugung des Gerichts war die 37-jährige Frau wegen ihrer Depression zu einer „vollständig rationalen Entscheidung“ krankheitsbedingt nicht in der Lage. Ihr Entschluss sei nicht von der erforderlichen „innerlichen Festigkeit und Dauerhaftigkeit“ getragen gewesen.