Bericht:Tausende Jesiden ein Jahr nach IS-Überfall weiter vermisst

Ein Jahr nach dem Überfall der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die religiöse Minderheit der Jesiden im Nordirak werden nach kurdischen Angaben noch immer fast 3000 Menschen vermisst.

 
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Wie das Nachrichtenportal Rudaw am Dienstag unter Berufung auf Behörden der irakischen Autonomieregion Kurdistan berichtete, sollen mindestens 2500 verschleppte Jesiden noch am Leben, aber in der Gewalt der Dschihadisten in Syrien oder im Irak sein.

1850 Jesiden seien freigekommen - häufig gegen Lösegeld. Die Behörden befürchten demnach, dass rund 1000 jesidische Männer schon tot sind.

Im August 2014 hatte der IS-Vormarsch im Irak auch Zehntausende kurdische Jesiden in die Flucht getrieben. Viele retteten sich zunächst ins Sindschar-Gebirge nahe der syrischen Grenze, wo sie aber von Hunger und Durst geplagt, bei über 40 Grad Celsius auf Hilfe warteten. In der Region lebten damals die meisten der weltweit etwa 800.000 Jesiden - rund 500.000.

IS-Extremisten sehen Angehörige dieser Gemeinschaft als „Teufelsanbeter“ an: Viele Männer, die nicht fliehen konnten, wurden geköpft, Frauen vergewaltigt und zwangsverheiratet. Im Internet tauchten Bilder auf, die zeigten, wie Jesidinnen auf Sklavenmärkten verkauft wurden.

dpa

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