"Wir haben ein Schiff, das fast so groß ist wie der Eiffelturm, das im Kanal feststeckt und die Key Bridge liegt darauf", sagte Gouverneur Moore zu dem gewaltigen Ausmaß. "Es wird also ein langer Weg sein." Er betonte zugleich, die Arbeiten müssten wegen der wirtschaftlichen Bedeutung des Hafens von Baltimore zügig voranschreiten. Das Unglück betreffe nicht nur die Region, sondern "den Bauern in Kentucky, den Autohändler in Ohio und den Restaurantbesitzer in Tennessee".
Keine Zeitleiste für Aufräumarbeiten
Der Hafen ist eine der wichtigsten maritimen Anlaufstellen der USA - insbesondere für die Automobilindustrie. Nach Angaben von US-Verkehrsminister Pete Buttigieg drohen landesweit Lieferkettenprobleme. Die US-Regierung hat für den Bundesstaat Maryland Soforthilfen in Höhe von 60 Millionen Dollar (55 Mio. Euro) bewilligt. Präsident Joe Biden will Baltimore diese Woche besuchen.
Den Zugang zum Hafen wieder zu ermöglichen habe Priorität, sagte Chris Van Hollen, Senator aus Maryland, dem Sender ABC. Der Lebensunterhalt Tausender Menschen hänge davon ab. Verkehrsminister Buttigieg sagte dem Sender CBS, für die Aufräumarbeiten gebe es bislang keinen festen Zeitplan.
Ermittler befragen Besatzungsmitglieder
Auch die Ermittlungen zum Hergang des Unglücks schritten am Wochenende voran. Vertreter der für Transportsicherheit zuständigen US-Behörde NTSB befragten die Besatzung der "Dali". Diese befindet sich laut US-Medien an Bord, um auf mögliche Notfälle zu reagieren. Den Crewmitgliedern wurde demnach auch psychologische Hilfe angeboten.
"Wir müssen Antworten darauf haben, was passiert ist", sagte Gouverneur Moore. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. NTSB-Chefin Jennifer Homendy hatte Erwartungen auf eine schnelle endgültige Klärung zuvor gedämpft. Einen vorläufigen Untersuchungsbericht solle es aber schon in den kommenden Wochen geben. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte ein Stromausfall auf dem Schiff die Ursache gewesen sein.