Ein paar Mal habe er fast die Hoffnung verloren. Es kam immer wieder vor, dass er mehrere Stunden an etwas gebaut hatte, aber keinen Fortschritt sah. Ohne seine Frau hätte er vielleicht aufgegeben. Sie hilft ihm zwar nicht, sondern hat ihre eigenen Hobbys, aber sie habe ihn motiviert und in solchen Situationen wieder Hoffnung gegeben. Christian Bauer arbeitet als Sachbearbeiter bei der Eckart GmbH und hat neben dem Modellbau noch andere Hobbys. Er schreibt Romane, zeichnet gerne und probiert neue Fertigungsmethoden im Dioramenbau, um die Miniaturwelten noch realistischer darzustellen.
Auch der Bau des Auerbach-Modells sei ein Lernprozess gewesen. Er habe immer mal wieder Neues ausprobiert. Am Anfang der vier Jahre habe er einen Monat lang gerechnet und die Vorplanung gemacht. Und als das Werk annähernd fertig war, konnte er sich fast nicht mehr losreißen. „Ich habe am Wochenende ganze Nächte durchgearbeitet.“ Im letzten halben Jahr hatte er wenig Schlaf, aber großen Kaffeekonsum, erzählt er.
Zum finanziellen Wert der Anlage – immerhin mussten Rohmaterial, Farbe und Zubehör gekauft werden – will Christian Bauer keinen Kommentar abgeben. Da es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt, fällt auch die Arbeitszeit finanziell nicht ins Gewicht. Der Wert des Stadtmodells sei vor allem ideell, sagt der Erbauer. Deshalb wird die Anlage auch durch eine Glasbrüstung geschützt.
Mit dem Modell werden im Treppenhaus und den Fluren des Bürgerhauses auch qualitativ hochwertige Makroaufnahmen mit Detailansichten ausgestellt. Diese hat sein Cousin Mario Bauer gemacht. Alleine die Fotoaufnahmen nahmen rund zehn Stunden in Anspruch. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wird die Museumsbesucher begeistern.
Auerbach im Jahr 1839 ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums, das im zweiten Stock des Bürgerhauses untergebracht ist, zu sehen. Dieses ist werktags von 9 bis 17 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet.