Bei Untersteinach entstehen drei neue Brücken über Schorgast, Mühlkanal und Bahngleis Ortsumgehung: Beton und viel Stahl

Von Sonny Adam
Für die Ortsumgehung Untersteinach müssen drei Brücken gebaut werden. Foto: Sonny Adam Foto: red

Die Brücken, die für die Ortsumgehung Untersteinach gebaut werden, nehmen Gestalt an. Für die kleinste Brücke entsteht derzeit die Betonschalung.Die Bauarbeiten kommen trotz der Kälte gut voran.

 
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Die Baustelle hinter dem Untersteinacher Kreisel wächst unaufhörlich. Der größte Fortschritt ist bei Brücke bei Kilometer 4, denn sie wird aus einem Guss betoniert. „Sie ist nur 28 Meter lang, deshalb haben wir die Brücke durchbetoniert“, erklärt Christoph Schultheiß, der beim Staatlichen Bauamt Bayreuth für die Brücken der Ortsumgehung zuständig ist. Derzeit werden die äußeren Schalungen entfernt und abtransportiert. Die innere Schalung unter der Brücke ist noch vorhanden. Aber nicht aus statischen Gründen, sondern weil die Baufirma Kropp aus Großenlüder das gute Wetter nutzt, um die Kunstharzschicht aufzubringen. „Das ist die Abdichtung von oben“; erklärt Bauleiter Heiko Thieme.

Neue Kappen

Die kleine Brücke über die B 303 wird außerdem noch mit Kappen für Geländer und Schutzplanken ausgestattet. Ende des Jahres soll sie bereits fertig sein. „Wir liegen sehr gut im Zeitrahmen, nicht nur beim Brückenbauwerk 4.3, sondern auch bei den anderen Brückenbauten“, so Schultheiß. Für jede Brücke ist eine andere Baufirma zuständig.

Die größte Brücke auf Kilometer 4 ist die Brücke namens 4.1., die einmal die Schorgast und den Mühlkanal überspannen wird. Sie wird 99,5 Meter lang und 11,6 Meter breit sein. Die Firma Arlt aus Frohburg ist für die Fertigstellung zuständig. 28 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 1,20 Metern sind neun bis 18 Meter in die Tiefe gerammt worden. 1575 Kubikmeter Beton und 311 Tonnen Stahl sind bereits im Boden versenkt. Die Widerlager der Brücke sind schon fertig, ab heute werden die Pfeiler betoniert. Mit den Minustemperaturen haben die Betonexperten keine Probleme. Der Beton bekommt einfach einen Zusatz und so kann weitergearbeitet werden. Bis zum Sommer nächsten Jahres soll die größte Brücke des Trios auf Kilometer 4 fertig sein.

Nur unwesentlich billiger

Die Brücke 4.2. soll es auf eine Länge von 68,7 Metern und eine Breite von 18 Metern bringen. Sie ist Kürzer, aber nur unwesentlich billiger. Das Geheimnis der immensen Kosten liegt im Untergrund. Denn 34 Bohrpfähle mit einer Gesamtlänge von 380 Metern und 1783 Kubikmeter Beton – das sind 200 Kubikmeter mehr als bei der langen Brücke – sind nötig, um die Brücke über die Bahnlinie im Untergrund zu stabilisieren. Derzeit werden die Bewährungskörbe ausbetoniert.

Tief in den Erdboden

Die Bohrpfähle sollen alle in diesem Jahr im Erdboden versenkt werden. „Wie es dann weiter geht, ist auch ein bisschen wetterabhängig“, so Schultheiß. Doch das Bauunternehmen Implenia mit Stammsitz in der Schweiz genießt das größte Vertrauen der Planer und Bauverantwortlichen. Denn Implenia hat am Bau des Gotthard-Tunnels mitgewirkt, war beim Ausbau der U-Bahn in Berlin tätig und baut derzeit am Semmering-Basistunnel in Österreich mit.

Fertigstellungstermin für die Brücke über die Bahnlinie ist erst im November. Schon jetzt allerdings ist die Deutsche Bahn in die Bauarbeiten eingebunden, weiß über die Baggerarbeiten – auch wenn sie noch einige Meter vom Gleisbereich entfernt von statten gehen – bescheid. „Wenn wir näher an die Gleise kommen, dann muss die Bahn vor Ort sein“, erklärt Schultheiß die Abstimmungsdetails.

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