Grundsätzlich sei nicht Reparierbarkeit das letztliche Ziel, sondern langlebige Geräte, sagte Ternus. Reparaturen seien zwar ein sehr wichtiger Faktor dafür. „Aber wenn man sich nur darauf fokussiert, dass alles reparierbar sein muss, wird man Entscheidungen treffen, die am Ende schlecht für die Nutzer und die Umwelt sind“, betonte er. „Ein unzuverlässiges Gerät, dass sich leicht reparieren lässt, ist grundsätzlich schlechter als eines, das gar nicht erst repariert werden muss.“
Der Trend zu Chipsystemen
Ein Beispiel wäre, wenn man bei der Montage der Geräte ganz auf Klebstoffe verzichten und stattdessen nur Schrauben verwenden würde. Zum einen seien Klebstoffe gut, um Komponenten platzsparend zusammenzufügen. Zum anderen seien sie ein guter Weg, um die Geräte wasserfest zu machen. Man könnte auch ein Handy bauen, dass sich mit drei Schrauben öffnen ließe - aber es wäre anfällig für Wasserschäden, sagte Ternus. „Und das wäre grundsätzlich schlechter, weil Telefone jeden Tag versagen und sich als Elektroschott auftürmen würden.“
Auch der Trend zu Chipsystemen, die auf einer Platte immer mehr Funktionen übernehmen, die einst über mehrere Komponenten wie Grafikkarten oder Speichermodule verteilt waren, sei unterm Strich gut für die Nachhaltigkeit, argumentierte Ternus. Denn zum einen seien früher die Verbindungen zwischen einzelnen Bauteilen anfällig für Probleme gewesen. Zum anderen seien die neuen Chipsysteme effizienter beim Stromverbrauch und brauchten auch weniger Ressourcen in der Produktion. Dies gleiche mehr als aus, dass manchmal beim Versagen eines Teils des Chips auch der Rest entsorgt werden müsse.