Ein Nieser und der 1000 Euro teure Reifen ist dahin
Ist alles perfekt aufeinander abgestimmt, hat also der Arm eine gute Hand-Auge-Koordination, kann die Software mit allen Daten zu den Roboteranlagen der Kunden. Die legen sechsstellige Summen für die Software hin. "Viele der Anwendungen, für die unsere Technik gebraucht wird, würde ein Mensch gar nicht so hinbekommen", sagt Geschäftsführer Dieter Ladegast. Die Reifenprototypen etwa wurden vor der Auslieferung des Roboters per Hand geschnitzt. Wenn der Mitarbeiter nur einmal nieste, waren ein 10.000 Euro teurer Reifen und tagelange Arbeit dahin.
Beim Greifen schaffen Roboterarme etwa 150 Handgriffe pro Minute. "Trotzdem kann es sein, dass er nicht die Dynamik hat, die ein Werkarbeiter dabei an den Tag legen würde", sagt Lindner. Was der menschliche Körper alles gleichzeitig schafft, kann die Maschine noch lange nicht. Das liegt zum Beispiel daran, dass Kameras nicht an das menschliche Auge heranreichen. Und Hören und Riechen lassen sich in der Automatisierung nur sehr schwer abbilden.
Auf einen Zehntelmillimeter genau
Die Roboter sollen sich selbst später permanent vermessen und wieder in optimale Ausrichtung bringen, kleinste Abweichungen erkennen und rechtzeitig Fehler melden. "Meist machen Roboter einfache Handgriffe, aber sehr genau", sagt Lindner. Auf einen Zehntelmillimeter.
Dass eben diese Handgriffe zuvor ein Mensch erledigt hat, den der Roboter arbeitslos macht, daran denkt Lindner auch. "Sicher verlieren Menschen dadurch Arbeit, aber anderswo entstehen neue Arbeitsplätze", sagt Lindner. Ein Fluch und ein Segen sei das. "Zur Standortsicherung von Unternehmen, die durch Automatisierung bestehen können, tragen wir sicher bei", sagt Ladegast.