Verbraucher und Landwirte verstehen sich nicht
Zur "Stimmungsmache gegen Landwirte und ihre Tierhaltung", sagte Löwinger, gebe es jetzt eine Gegenbewegung: www. fragdenlandwirt.de . Weil die Landwirte die Verbraucher nicht mehr verstehen und die Verbraucher die Landwirte nicht, wollen die Betreiber der Seite dazu einladen, direkt mit Landwirten zu diskutieren. Löwinger formuliert das so: "Wir brauchen mehr Akzeptanz für unseren Berufsstand und die Wertigkeit von Lebensmitteln." Die Kulmbacher Kreisbäuerin Beate Opel warnte: "Alles muss immer besser werden, aber irgendwann geht uns die Puste aus. Der Verbraucher muss mal mit dem zufrieden sein, was er bekommt."
Zu viele Verordnungen und Auflagen
Bürokratie: Die Bauern hätten mit einer zunehmenden Zahl nationaler und europäischer Umwelt- un Tierschutzvorgaben zu tun. Mit der landwirtschaftlichen Praxis hätten sie meistens wenig zu tun, kritisiert Löwinger. Als ein Beispiel nennt er die EU-Nitratrichtlinie wegen der die deutsche Düngeverordnung überarbeitet werden muss. Ferkelkastration, Enthornung von Kälbern, ökologische Ausgleichsflächen - auch auf diesen Gebieten drohen den Bauern neue Auflagen. "Nostalgie und Romantik führt die Landwirtschaft in keine gute Zukunft."
Das nächste Stallgespräch: Der Bayreuther BBV-Kreisverband besucht am Freitag den Hof von Gerhard Meyer in Creez. Für seinen neugebauten Stall habe Meyer viel Geld für das Wohl der Tiere in die Hand genommen, wie BBV-Geschäftsführer Harald Köppel erklärte. Der Bayreuther BBV-Obmann Karl Lappe bedauerte im Gespräch mit dem Kurier, dass dieser nach Wegfall der Milchquote mit einem Preistief starten müsse. "Um die Liquidität zu erhalten, können wir keine Preise akzeptieren, die den Aufwand nicht rechtfertigen." Der Kampf um die Fläche sei in Bayreuth noch stärker als im Kulmbacher Land. Für 2016 hofft er, dass die Futtervorräte der Landwirte reichten.