Sechs Tore in der Premieren-Saison
Angerer akklimatisierte sich auch sportlich sehr schnell. 2013 absolvierte der Stürmer alle 16 Partien und stand 15 Mal in der Startformation. Seine Ausbeute: sechs Tore und vier Vorlagen. Trainiert wird täglich, während der Saison wird mittwochs und samstags gespielt. „Zwischen den Saisons haben wir zweimal Training am Tag, wechselweise im Fitnessstudio und am Fußballplatz.“
Uni-Wechsel nach zwei Jahren
Noch besser lief es für den Bayreuther in der darauffolgenden Saison: In 17 Partien erzielte er acht Tore und lieferte sieben Vorlagen. Der Lohn seiner Leistungen: Er wurde in die Liga- und auch in die Regionalauswahl gewählt. Die guten Vorstellungen des Deutschen blieben auch den Scouts der anderen Colleges nicht verborgen. „Ich habe meine Uni nach zwei Jahren gewechselt, weil ich so gute Leistungen gebracht habe, dass mich eine Top-30-Uni der Division 1 wollte, die akademisch auch noch besser ist als meine alte Uni“, blickt Felix Angerer zurück und ist überzeugt: „Der Trainerstab hier an der West Virginia University und die Einrichtungen sind auf dem Level eines Zweit- oder Dritt-Liga-Vereins in Deutschland.“
Sein neuer Trainer Marlon LeBlanc hält große Stück auf seinen Stürmer: „Felix ist groß und eine Macht in der Luft. Er ist ein ständiger Unruheherd im Sturmzentrum“, schrieb der Coach kürzlich auf der unieigenen Homepage. Seit acht Monaten wohnt der 21-Jährige jetzt in Morgantown, einer 30 000-Einwohner-Stadt im Bundesstaat West Virginia mit riesigem Campus für Zehntausende Studenten.
Hoher Bekanntheitsgrad
„Wenn du hier ein Sportler an der Uni bist, kennt dich jeder“, schwärmt Angerer, dessen Spielerpass immer noch beim FSV Bayreuth liegt. „Du hast eine Ausnahmestellung, und jeder will mit dir befreundet sein. Jeder fragt dich, wie die Saison läuft. Außerdem leben hier 90 Prozent aller Studenten direkt am Campus, das heißt, hier geht es immer ziemlich gut ab.“
Im dritten Jahr ist Angerer nun „Junior“, im vierten und letzten College-Jahr wird er „Senior“. Dann will er seinen Bachelor machen. Vier Jahre studieren und Fußball spielen zu können, verdankt er seinem Talent, denn ohne ein Stipendium („Ich habe eines, das 90 Prozent der Kosten deckt“) müsste er 35 000 Dollar pro Jahr für Studiengebühren und Wohnung zahlen. Felix Angerer bekommt aber sogar 2000 Dollar pro Semester zur freien Verfügung!
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