Bayreuther Drehbuchautor Johannes Betz gewinnt Deutschen Fernsehpreis

 Foto: red

BAYREUTH. Johannes W. Betz (46) hat gemeinsam mit seinem Co-Autor Martin Pristl (43) den Fernsehpreis für das Drehbuch zu dem RTL-Zweiteiler „Hindenburg“ erhalten. Zuvor war Betz bereits für „Das doppelte Dreieck“ und „Die Cleveren“ nominert worden. Betz ist Mitbegründer der A-Cappella-Formation Six Pack.

 
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Frage: Herzlichen Glückwunsch, zum Fernsehpreis ebenso wie zur Tatsache, dass Sie schon wieder frisch klingen...Betz (lacht): Danke. Es ging bis halb fünf morgens, erst vor Ort, und dann noch an der Hotelbar. Ich habe mal gesagt, dass ich selbst gar nicht so geil auf Preise bin. Aber das war schon okay. Und es war auch mal nötig, als Bestätigung, auch für die Leute, die nicht im Rampenlicht stehen. So ein Preis ist schließlich gut fürs Ego. Nur soll man’s nicht übertreiben.

Frage: Das Drehbuch zu „Hindenburg“ schrieben Sie zusammen mit Martin Pristl. Wie groß ist jeweils der Anteil an der Auszeichnung?Betz: Puhhh, das ist schwierig zu sagen, schon weil diese Geschichte mit der „Hindenburg“ ja sehr weit zurückreicht. Ich glaube, erstmals haben wir 1999 darüber nachgedacht. Es gab dann bald schon erste konkretere Überlegungen zu diesem Film, aber die verliefen im Nirgendwo. 2003 habe ich dann komplett neu angefangen. Schließlich haben wir nach „Der Tunnel“ ein Nachfolgeprojekt gesucht. 2005 oder 2006 wurde mir die Sache aber langsam zu undurchsichtig – all diese offenen Fragen mit Produzenten und Finanzierung. Ich hatte buchstäblich die Hälfte meines Berufslebens darauf verwendet. Da gab es schon zehn, elf Fassungen des Drehbuchs, das war einfach unübersichtlich. Und da kam Martin Pristl dazu. Man muss auch Spaß bei einer solchen Sache haben, und so hab ich gesagt: Komm, lass uns ein Kumpelprojekt daraus machen. Wir lieferten dann die Geschichte, das Drehbuch, die Blaupause für einen Film. Und dann kommen die tatsächlich daher und machen einen Film daraus. Wir sind am Anfang, und dann kommen viele andere Menschen, bis so ein Film fertig ist. Wer will da schon sagen, wie groß der Anteil eines Einzelnen ist?

Frage: Was ist ihr aktuelles Projekt? Betz: Die „Spiegel-Affäre“. Das Drehbuch ist fertig, nur ist das Projekt noch nicht finanziert. Das wäre ein wirklich großes Ding, auch, weil sich diese Geschichte im kommenden Jahr zum 50. Mal jährt. Eine echte Klasse-Geschichte, mit zwei ganzen Kerls, die miteinander im Clinch lagen: Rudolf Augstein und Franz Josef Strauß.

Frage: Sie sind gebürtiger Bayreuther und Wahl-Bamberger. Demnächst erlebt man Sie in Ihrer Heimatstadt...Betz: Ja,  richtig,  bei „Sangeslust“, dem a Cappella-Wochenende in Bayreuth. Ich trete am 8. Oktober mit Six Pack bei der A-Cappella-Nacht in der Stadthalle auf. Da bekommen wir übrigens schon wieder einen Preis: Wir werden als „Künstler des Monats der Metropolregion Nürnberg“ ausgezeichnet.

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