Der Startschuss fiel, und nach wenigen Metern schnappte der Bayreuther nach Luft. „Teheran liegt auf einer Meereshöhe von durchschnittlich 1100 Metern. Das war schon ungewohnt, aber dann noch dieser Smog. Die extrem hohe Konzentration an Autoabgasen lassen einen wie unter einer Saugglocke laufen.“ Nach etwa 700 Metern führte die Strecke auf die dreispurige Stadtautobahn von Teheran. Auf der Seite jenseits der Mittelleitplanke staute sich der morgendliche Berufsverkehr, die Abgaswolken der Autos machten das Laufen unerträglich. Etwa vier Kilometer später folgte die erste Verpflegungsstelle. „Das Wasser war dringend nötig, die Temperaturen stiegen auf der nahezu schattenfreien Strecke immer weiter“, erinnert sich Popp. Weiter ging es durch Straßentunnel auf und ab – insgesamt mussten etwa 200 Höhenmeter bewältigt werden. Nach der Wendemarke beim 45 Meter hohen Azadi-Monument, das an die 2500-Jahrfeier des persischen Kaiserreichs erinnert, wartete die nächste Überraschung. „Die Veranstalter hatten es offensichtlich versäumt, allen Polizisten Anweisung zu erteilen, die Strecke für den Wettkampf zu sperren“, sagt Popp. Die Läufer mussten sich teilweise ihren Weg durch den fließenden Verkehr auf dem dreispurigen Highway bahnen. „Ein gefährliches Unterfangen“, betont Popp. Der Bayreuther meisterte es und erreichte nach 3:03:54 Stunden das Ziel. Sofort stürzten sich Journalisten, Kameraleute und Fernsehteams auf ihn – als Europäer war er ein begehrtes Fotomotiv und umkämpfter Interviewpartner.