Frage: Wie fällt die Bilanz der vierten Kinderuni, in diesem Jahr zum Thema Erde, aus? Danner: Ich bin zufrieden, obgleich wir es in diesem Jahr nicht geschafft haben, den Hörsaal bei jeder der Vorlesungen ganz zu füllen. Das Audimax bietet Platz für 750 Kinder, wir hatten bei den Vorlesungen der Kinderuni zwischen 260 und 450 Teilnehmer. Die Helfer sind mitunter enttäuscht, weil sie sagen, es wären noch Plätze frei gewesen. Ich stelle dann die Frage, welche andere Veranstaltung an sechs aufeinander folgenden Mittwochabenden es schafft, so viele Kinder zu mobilisieren.
Frage: Dennoch ist die Zahl der Kinderstudenten zurückgegangen. Warum?
Danner: Im letzten Jahr hatten wir mitunter mehr Kinder, was ich aber auch auf die zusätzlichen Angebote durch die Kooperation mit der Feuerwehr (mit Löschzug inklusive der Möglichkeit, sich den Campus dank der Drehleiter aus der Vogelperspektive anzuschauen) und die Präsentation des sogenannten Rauchhauses zurückführe. Das hat auch Eltern oder kleinere Geschwisterkinder interessiert. In diesem Jahr ist uns in dieser Richtung kreativ nicht viel eingefallen, das sage ich ganz ehrlich. Und man darf auch den zusätzlichen Vorbereitungsaufwand dafür nicht unterschätzen.
Frage: Wie viel Arbeit steckt in Organisation und Durchführung der Kinderuni? Danner: Das lässt sich nicht in Stunden ausdrücken, aber die Vorbereitung beginnt im Grunde genommen nach Abschluss der letzten Kinderuni. Dann wird überlegt, welches Thema gewählt werden kann und wer als Referent infrage kommt. Wichtig ist auch immer der Punkt, wer die Veranstaltung – vor allem finanziell – unterstützen kann. Mit fleißigen Sponsoren und Kooperationspartnern steht und fällt die Kinderuni. Dieses Jahr haben uns die Soroptimistinnen International Deutschland als Hauptsponsor unterstützt. Hinzu kommen weitere Förderer und Unterstützer sowie die etwa 15 bis 20 ehrenamtlichen Helfer bei jeder Vorlesung. Frage: Wie hoch sind die Kosten für die Kinderuni?
Danner: Wir brauchen zwischen 1500 und 2000 Euro. Die Kosten entstehen durch den Druck der Plakate, der Flyer, der Studienbücher und für die Preise der Verlosung. Von dem Geld wird auch eine Studentin bezahlt, die bei der Vorbereitung und Organisation im Einsatz ist.
Frage: Welche Rückmeldungen bekommen Sie?
Danner: Am vergangenen Mittwoch gab es eine fulminante Vorlesung, die die Kinder bisher, glaube ich, am meisten gepackt hat. Es ging um Geysire. Das war großes Kino, weil wir sowohl einen heißen als auch einen kalten Geysir im Audimax sprudeln lassen haben. Es gibt auch Fragen, warum die Kinderuni im Sommer stattfindet, wenn es so heiß ist. Aber das Audimax ist klimatisiert. Außerdem wäre es im Winter am späten Nachmittag schon dunkel, da habe ich das Gefühl, es könnte die Kinder vom Kommen abhalten. Frage: Freibad und Fußball-WM waren starke Gegner. Wie hat sich die Kinderuni geschlagen?
Danner: Da hat sich die Kinderuni gut behauptet – den Ausschlag gibt das jeweilige Thema. Wenn schon der Titel spannend klingt und auch Experimente in Aussicht stellt, dann ist die Nachfrage höher. Da wird differenziert ausgewählt. Aber die Konzentration soll dennoch nicht nur auf naturwissenschaftlichen Themen liegen, denn wir wollen die Kinder auch für die geisteswissenschaftlichen Fächer interessieren. Da hatten wir schon gute Beispiele, wie es durch Modulation der Stimme oder spannende Textausschnitte gelingen kann, die Kinder auch für diese Themen zu mobilisieren. Frage: Wird es eine Kinderuni 2011 geben?
Danner: Das steht im Moment noch nicht sicher fest. Mit dem Thema Erde geht der Elemente-Zyklus zu Ende. Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen, weil es aus meiner Sicht das derzeit größte Projekt ist, Universität und Stadt zusammenzubringen. Jetzt gilt es, einen Sponsor zu finden und auch die Hochschulleitung muss ihr Votum abgeben. Begeisterte, die sich in die Organisation einbringen, gibt es allemal.
Frage: Gibt es schon Themenideen?
Danner: Wir müssen überlegen, was sich als nächstes Thema anbietet und was die Kinder ähnlich faszinieren kann wie der Elemente-Zyklus. Denkbar wären Vorlesungen über Tiere oder Pflanzen. Es muss ein Thema sein, zu dem wir hier auf dem Campus unterschiedliche fachliche Kompetenzen haben. Aber natürlich sind wir für Vorschläge und Anregungen offen.