Landesamt für Statistik fordert von Hauseigentümern Fragebogen an, obwohl sie längst geantwortet haben Unmut über Zensus

 Foto: red

BAYREUTH. Alle Fragen beim Zensus 2011 prompt und richtig beantwortet, dennoch flattert eine Erinnerung ins Haus: Eine größere Anzahl von Hauseigentümern wundert sich über die ungewöhnliche Post vom Statistischen Landesamt aus Fürth.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Unberechtigte Erinnerungen erreichten Hausbesitzer im Landkreis wie auch in der Stadt Bayreuth. Michael Benz, Pressesprecher des Landratsamts und selbst Empfänger einer unberechtigten Erinnerung, wusste auf Anhieb von rund 20 Fällen. In Bayreuth machte der städtische Zensusbeauftragte Gerd Heinz seine Erfahrungen wegen der Erinnerungen. Auch er hatte einen Brief erhalten. 23 weitere aufgebrachte Empfänger riefen am vergangenen Montag bei ihm an und wollten Erklärungen.

Portoquittung

Die Zahl der unberechtigten Erinnerungen dürfte aber noch weit höher liegen, denn viele Empfänger erachten den Inhalt als gegenstandslos, wenn sie ihre Angaben bereits gemacht haben. Andere wiederum äußern sich verärgert: „Das schafft nur Verunsicherung“, so ein Betroffener aus Altenplos, der namentlich nicht genannt werden will. Seine Antworten hatte der Mann bereits Anfang Mai abgeschickt. „Ohne Briefmarke“, weil er es nicht einsehe, dass er die Portokosten an Stelle des Freistaats tragen soll. „Glücklicherweise hatte ich die Portoquittung über 1,45 Euro mit dem Vermerk Landesamt für Statistik noch“, so ein anderer Hausbesitzer aus Creußen.

566.000 Erinnerungen

Das Thema beschäftigt gegenwärtig auch die Zensus-Telefonisten an den eigens eingerichteten Hotlines. „Rund 3600-mal stand die Erinnerung bei Anrufen im Mittelpunkt“, erklärte gestern die Pressesprecherin Anke Schwarz in München. Nach ihren Worten verschickte das Landesamt für Statistik 566.000 Erinnerungen. Dazu seien einer Druckerei bereits Anfang des Monats die Adressdaten der Empfänger weiter gegeben worden. Möglicherweise war dieses Verzeichnis nicht aktuell.

Jedenfalls räumte die Pressesprecherin ein, dass sich die Erfassung und Registrierung der eingegangenen Fragebögen verzögert habe und es dadurch Überschneidungen mit den Erinnerungen gebe. Immerhin seien 3,8 Millionen Fragebögen verschickt worden, von denen bisher 76 Prozent beantwortet zurück kamen. Auf die Frage, wie hoch die Portokosten für den Versand von 566.000 Erinnerungen sind, verwies die Pressesprecherin auf den Rahmenvertrag, den das Landesamt mit der Post geschlossen hat.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie am Montag im Kurier.

Symbolbild: pa

Autor

Bilder