Sonnenlicht statt Muskelkraft Studenten bauen solarbetriebene Wasserpumpe in Ghana

Anne Bürmann

BAYREUTH. Praxis statt blanke Theorie: Getreu diesem Motto sind die Bayreuther Studenten Kevin Glowienka und Michael Kolb nach Ghana gereist.

 
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Als ehrenamtliche Helfer haben die angehenden Ingenieure dort selbst mit angepackt und nachhaltige Entwicklungshilfe geleistet.

Kevin Glowienka und Michael Kolb sind erst seit kurzem zurück in Deutschland. Eigentlich studieren die Diplomstudenten an der Universität Bayreuth Umwelt- und Bioingenieurwissenschaft, doch für drei Wochen haben sie den Hörsälen den Rücken gekehrt und sind nach Kadjebi gereist.

Volle Eimer

In der kleinen Stadt im afrikanischen Ghana fällt regelmäßig der Strom aus. Für 1700 Schüler und 200 Angestellte der Kadjebi-Asato Secondary School – eine weiterführende Schule mit Internat – bedeutet das den Stillstand der Wasserversorgung. Die jungen Afrikaner müssen das Wasser auch während der Unterrichtszeit von einem Brunnen mit einer Handpumpe fördern und mit Eimern zurück zur Schule tragen, damit in der Schulküche gekocht werden kann.

Dieses Problem haben die Bayreuther Studenten während ihres Aufenthalts in Ghana gelöst. „Wir haben eine solarbetriebene Grundwasserpumpe gebaut“, sagt Glowienka, der wie Kolb der Regionalgruppe Nordbayern des Vereins Ingenieure ohne Grenzen (Ingog) angehört. Damit sei die Wasserversorgung auch während eines Stromausfalls gewährleistet. Sowohl die Pumpe als auch die Photovoltaikanlage wurden von einem Händler aus Ghana gekauft. Damit wird laut Glowienka nicht nur der Schule geholfen, sondern auch ein wenig die lokale Wirtschaft unterstützt. Der Händler sei auch in der Lage, die nötigen Wartungen zu leisten.

Zwei Jahre Arbeit

Die angehenden Ingenieure waren bereits vor einigen Monaten in Kadjebi, um zu prüfen, auf welche Weise aus den vorhandenen Brunnen während eines Stromausfalls Wasser gefördert werden kann. Insgesamt arbeiten sie seit rund zwei Jahren an dem Projekt, das rein durch Spendengelder finanziert wird.

Wer noch mehr über das Projekt der Bayreuther Studenten erfahren will, sollte am Mittwoch, 1. Juni, in den Raum S 104 FAN-Gebäude B kommen. Ab 18.30 Uhr berichten sie dort über ihre Arbeit in Ghana und Ingog.

Der Verein Ingenieure ohne Grenzen existiert seit 2003 und ist deutschlandweit in Regionalgruppen vertreten. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Entwicklungszusammenarbeit durch Technologie- und Wissenstransfer zu fördern. Der Verein ist grundsätzlich offen für alle Menschen, die sich ehrenamtlich für Entwicklungsländer engagieren wollen.