Bayreuth statt Fastnacht in Franken: Bernd Händel im Becher-Saal Schräge Vögel und die Stimmen der Macht

Auch für Faschingsmuffel geeignet: Bernd Händel am Sonntag im Bechersaal. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Wenn Bernd Händel nicht gerade als Sylvester Capone oder Trump-Berater Lucky Lump in der Fernsehprunksitzung Fastnacht in Franken als deren Sitzungspräsident zu sehen ist, tourt der 61-Jährige mit seinem Programm „Stimmen, Songs und schräge Vögel“ durch die Region. Am Sonntag, 14. Januar, macht er halt im Bechersaal in Bayreuth. Beginn ist um 19 Uhr.

 
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Bodyguards und Humoristen

Schräge Vögel hat der Hobby-Astrologe im Laufe seiner 44-jährigen Bühnenkarriere viele entwickelt. Da wäre zum einen der Bodyguard Sylvester Capone, der über sein Leben mit Prominenten erzählt. Oder auch seine Hommage an den verstorbenen fränkischen Humoristen Herbert Hisel, bei dem sich Händel immer überlegt, was Hisel sagen würde, wenn er noch leben würde.

Der Herr der 30 Stimmen

Die über 30 Stimmen, die Händel mittlerweile perfekt imitieren kann, musste er zum Teil lange lernen. „Manche fliegen einem zu“, wie der Sitzungspräsident sagt, für andere jedoch schaut er sich Stunde um Stunde Videos an, bevor er die Stimme beherrscht. Manche jedoch lernt er nie. Wie etwa die Stimme des ostfriesischen Komikers Otto Waalkes, die wollte Händel einfach nicht gelingen.

Stimmen bleiben die gleichen

Mindestens genauso lange feilt Händel an seinem Bühnenprogramm, wie er sagt. Es besteht aus einzelnen Bausteinen. Je nachdem, wie die einzelnen Teile beim Publikum ankommen, verändert Händel sein Programm nach jedem Auftritt. Zwar haben sich die Themen seines Programms in den vergangenen 44 Jahren stark gewandelt, die Stimmen, über die das Publikum lacht, bleiben die gleichen.

Eine Zeitreise durch die (politische) Vergangenheit

Dass sein Programm so gut ankommt, kann er immer noch nicht glauben. „Mich wundert es immer wieder, dass meine Zuschauer die Stimmen von Franz Josef Strauß oder Helmut Kohl so im Kopf haben“, sagt er. Deshalb ist seine Bühnenshow vor allem eines: Eine Zeitreise. Er lässt Gerhard Schröder mit Franz Josef Strauß diskutieren, dann mischt sich auch noch Edmund Stoiber und Helmut Kohl ein. Es entstehen Diskussionen über Zeit- und Parteigrenzen hinweg. Als politischen Kabarettisten sieht sich Händel dennoch nicht, eher als Unterhaltungskünstler.

Auch für Faschingsmuffel geeignet

Am Sonntag wartet auf die Zuschauer, das Händel jenseits der Fastnacht in Franken in seiner vollen Bandbreite zeigt – „ein bunter Strauß von Parodien von Politikern, Sportlern und Schauspielern“ und natürlich fränkischen Politikern, das auch für Faschingsmuffel geeignet ist. 

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