Zu dem vom Bayreuther Skatclub ausgerichteten Turnier waren Teilnehmer aus ganz Oberfranken nach Bayreuth gekommen. Die meisten karteln in Skatvereinen. Sie kennen sich seit Jahren, da sie sich oft auf Turnieren in Oberfranken treffen.

Unter diese Profis hatten sich 18 Privatspieler gemischt. „Mit drei Vereinsspielern am Tisch muss man sich schon stark konzentrieren, die spielen um einiges disziplinierter als die Kumpels, mit denen man zur Gaudi einfach mal zockt“, erzählt Heinz Faßold in der Pause zwischen den beiden Serien. „Aber ich halte mich, denke ich, recht wacker.“ Der 77-jährige Hans-Joachim Kuhn spielt bereits seit über 60 Jahren Skat. Er ist mit der ersten Serie, in der er auf 1332 Punkte kam, ganz zufrieden. „Aber wenn die zweite Serie nichts mehr bringt, dann ist das alles nichts mehr wert.“

Einer darf nur mischen

Bei der zweiten Serie wurden die Teilnehmer mit drei neuen Konkurrenten an die Tische verteilt. An den 16 Tischen saßen jeweils vier Kartenspieler, von denen immer im Wechsel einer mischte und die anderen drei spielten, da Skat ein Kartenspiel für drei Personen ist.

„Wir achten darauf, dass keine Spieler aus den gleichen Clubs miteinander am Tisch sitzen, da das sonst die Mannschaftswertung beeinflussen könnte, und dass in der zweiten Serie niemand mit jemandem spielt, gegen den er in der Serie zuvor schon gespielt hat“, erklärte Willi Kaiser, der Vorsitzende des Bayreuther Skatclubs.

Die zweite Serie verlief wie die erste reibungslos. Nur einmal musste Schiedsrichterin Hannelore Haase vom Skatclub Stammbach eingreifen. Die Verbandsspielleiterin klärte aber die strittige Situation um die Frage, ob ein Stich nochmals gesehen werden darf, professionell, und die beiden Kartenspieler waren schnell wieder beruhigt.

Titelverteidiger nicht am Start

Der Champion aus dem vergangenen Jahr konnte seinen Titel nicht verteidigen. „Es ist immer schön, wenn der amtierende Meister mit von der Partie ist, aber der Titelverteidiger aus Lichtenfels musste am Donnerstag leider krankheitsbedingt absagen“, bedauerte Kaiser.

Gegen 17.30 Uhr war an allen Tischen zu Ende gespielt und der Sieger war ermittelt. Kaiser würdigte das faire Spiel und gratulierte dem Team aus Hof-Haidt, das mit 9346 Punkten die Mannschaftswertung gewann und dafür das Preisgeld von 40 Euro erhielt.

In der Einzelwertung setzte sich Eckehard Köhler aus Arzberg mit 2998 Punkten vor Edgar Scherdel mit 2913 Punkten durch. Er erhielt den Maisel’s-Weiße-Pokal, um den heuer das letzte Mal gespielt wurde. Zusätzlich bekam er einen Geschenkkorb.

„Das ist schon schön, innerhalb kurzer Zeit zwei Turniere zu gewinnen“, freute sich Köhler. Er hatte erst vor kurzem ein Turnier in Stammbach als Sieger beendet.

Die beste Skatspielerin war Hannelore Haase mit 2717 Punkten. Die stärksten 32 Teilnehmer durften sich Gewinne wie Bücher, einen Kaffeeautomat oder Geschenkkörbe aussuchen.

Die Kartenspieler waren mit der Organisation des Turniers zufrieden. „Ich war heuer das erste Mal dabei. Ich hatte im KURIER die Ankündigung gelesen und mich dann spontan angemeldet. Ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall wieder teilnehmen, da es ein gelungenes Turnier war“, sagte der Pegnitzer Werner Pierdzig.

Vorfreude aufs nächste Mal

Und auch Ausrichter Willi Kaiser war begeistert. „Mit etwas mehr als 1500 Punkten bin ich heute zwar kein Weltmeister gewesen, aber der reibungslose Ablauf des Turniers lässt mich jetzt schon mit Vorfreude an die Meisterschaften 2009 denken.“